AKH-Finanzierung weiter ungewiss

Keine Einigung gibt es im Streit um mehr Geld für das AKH. Bei einem runden Tisch zwischen Wissenschaftsminister Karl-Heinz Töchterle (ÖVP), Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) und der Ärztekammer wurden nur nochmals die Fronten geklärt.

„Der heutige Termin, zu dem Wissenschaftsminister Töchterle eingeladen hatte, führte leider noch zu keinem Ergebnis“, so Ärztekammer-Präsident Walter Dorner und Wehsely am Montag in einer Aussendung.

Lösung bis Weihnachten versprochen

Wissenschaftsminister Töchterle habe aber zugesagt, bis Weihnachten eine Lösung zu präsentieren, hieß es weiter. Zudem habe man sich darüber verständigt, eine bessere gemeinsame Steuerung von AKH Wien und Medizinuniversität Wien erreichen zu wollen.

Wesentlich begeisterter zeigte sich Töchterle nach dem Treffen: „Wir sind uns alle einig, dass es mittel- und langfristig strukturelle Maßnahmen braucht, um das AKH effizienter zu steuern und damit Finanzlöcher zu vermeiden.“ Was die kurzfristige Lösung des von der Medizinischen Universität genannten Fehlbetrags (neun Mio. Euro für das kommende Jahr) betreffe, bedürfe es aber noch weiterer Gespräche.

Laut dem Ressortchef wird es auf Einladung von Med-Uni-Rektor Wolfgang Schütz Ende der Woche ein Treffen von Vertretern der Uni, des Wissenschaftsministeriums, der Stadt Wien sowie des AKH geben.

Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ), Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) und Ärztekammer-Präsident Walter Dorner

APA/Neubauer

Gesundheitsstadträtin Wehsely (SPÖ), Wissenschaftsminister Töchterle (ÖVP) und Ärztekammer-Präsident Dorner

Angst vor Einsparungen

Die Ärzte im AKH befürchten, dass ab Februar 2012 Dienste gestrichen werden. Die Rede war dabei immer von einem Ausmaß von 14 Prozent. Das würde bedeuten, dass im größten Krankenhaus Europas zum Beispiel an einem Wochenende in der Nacht nicht mehr zwei Schwerverletzte gleichzeitig versorgt werden können, so die Ärzte - mehr dazu in Weniger Journaldienste.

Im Streit um die Finanzierung hatten sich in den vergangenen Wochen Töchterle und Wehsely darauf beschränkt, sich über Medien gegenseitig auszurichten, dass der andere für das fehlende Geld aufzukommen habe.

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