Kampusch-Film: Drehbeginn 2012

Die Filmfirma Constantin startet 2012 mit der Verfilmung der Natascha-Kampusch-Biografie „3096 Tage“. Der Film soll unter anderem in Wien und München gedreht werden.

Die „Creme de la Creme des deutschsprachigen Films“ soll bei dem Film dabei sein, verspricht Constantin-Film-Vorstand Martin Moszkowicz. „Derzeit laufen gerade die Castings.“ Regie führt Sherry Hormann. Laut Moszkowicz gibt es viele Anfragen zu dem Film, auch aus dem Ausland. Gedreht werden soll unter anderem in München und Wien.

Letztes Projekt von Bernd Eichinger

Die Verfilmung der Kampusch-Biografie „3096 Tage“ ist das letzte Projekt des im Jänner 2011 verstorbenen Filmproduzenten Bernd Eichinger. Er hatte rund 60 Seiten des Drehbuches fertiggestellt, jetzt ist das Drehbuch vollendet worden. Eichinger hatte die Rechte an der Biografie im Mai 2010 erworben und plante den Film mit dem Journalisten und Dokumentarfilmemacher Peter Reichard.

„Peter Reichard und mir geht es darum, dass nach all den Medienspekulationen und Politskandalen, die der Entführungsfall Natascha Kampusch ausgelöst hat, erzählt wird, was wirklich geschehen ist“, so Eichinger damals. Nach seinem Tod war zunächst unklar, ob das Projekt fortgesetzt wird.

Natascha Kampusch bei der Buchliebling Preisverleihung im Juni 2011

APA/Herbert Pfarrhofer

Für ihre Biografie wurde Natascha Kampusch mit dem Buchliebling-Preis 2011 geehrt

Acht Jahre Gefangenschaft

Kampusch war als zehnjähriges Mädchen im März 1998 auf dem Weg zu ihrer Schule in der Donaustadt von Wolfgang Priklopil entführt worden. Der Nachrichtentechniker sperrte sein Opfer in ein winziges Kellerverlies in seinem Haus in Strasshof in Niederösterreich.

Im August 2006 gelang es Kampusch nach achteinhalb Jahren in einem unbeobachteten Moment aus dem Garten zu fliehen. Priklopil nahm sich danach das Leben. Kampuschs Flucht und ihre ersten Fernsehinterviews danach erregten weltweites Aufsehen.

Politische Debatte über Ermittlungen

Die Ermittlungen in der Causa Kampusch sorgen weiterhin für Spekulationen und eine politische Debatte. FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache hatte vor kurzem eine Wiederaufnahme des Verfahrens gefordert - mehr dazu in Strache: Fall Kampusch „stinkt“.

Der Nationalratsabgeordnete Peter Pilz (Grüne) forderte die Suspendierung der Kampusch-Staatsanwälte - mehr dazu in Pilz gegen Kampusch-Staatsanwälte.

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