Eislaufwarnung für Naturgewässer

Trotz herrschender Minusgrade warnt die Stadt Wien davor, auf natürlichen Gewässern wie der Alten oder Neuen Donau eislaufen zu gehen. Grund dafür sind warme Strömungen, welche die Tragfähigkeit des Eises unberechenbar machen.

„Das Risiko ist einfach zu groß und für uns nicht abschätzbar. Das ist wie beim Skifahren abseits der Piste“, so Oberstadtbaurat Martin Kollar von der MA 45 gegenüber wien.ORF.at. Die Stadt sprach daher für sämtliche Naturgewässer in Wien eine Eislauf-Warnung aus.

Die Eisbildung ist selbst für Experten sehr schwer einzuschätzen, da sie nicht nur von der Lufttemperatur, sondern auch von Schwankungen des Wasserspiegels oder von Faktoren wie der Wassertiefe abhängig ist. „Nicht zu unterschätzen sind auch Brüche im Eis, die durch Wellengänge entstehen können“, so Kollar.

Alte Donau

Thomas Kozuh-Schneeberger

Trotz Kälte sind zahlreiche Stellen auf der Alten Donau noch nicht zugefroren

Warme Ströme unter Wasser

Eine besondere Gefahr lauert auch unter der Eisoberfläche. Stehende Gewässer wie die Alte Donau und Neue Donau werden auch durch Grundwasserzuflüsse gespeist, die an verschiedenen Stellen einfließen. „Aufgrund dieser Einflüsse können keine sicheren Angaben zur Eisdicke gemacht werden“, so Kollar.

Unabhängig von der Lufttemperatur, also auch bei sehr kaltem Wetter, hat das Grundwasser eine Temperatur von durchschnittlich sieben Grad Celsius. Es strömt an den verschiedensten Stellen in die Gewässer ein. Durch die Erwärmung von unten ist die Eisdecke an diesen Stellen besonders dünn.

Hohe Einbruchgefahr bei Brücken

Langjährige Beobachtungen zeigen außerdem, dass auch bei längeren Kälteperioden die Gewässer stellenweise nicht zufrieren, vor allem in der Nähe und unter Brücken wird vor dem Eislaufen abgeraten. Kollar: „Im Vorjahr gab es selbst bei minus zehn Grad offene Stellen bei der Alten Donau, bei der Kagraner Brücke, beim Kaiserwasser oder bei der Brücke zum Gänsehäufel.“

Die Wahrscheinlichkeit am Eis einzubrechen stuft Kollar als sehr hoch ein. Die Alte Donau misst bis zu vier Meter, die Neue Donau bis zu sieben Meter Tiefe. „Wenn Sie hier einstürzen, dann müssen Sie mit den Schlittschuhen unter der Eisschicht tauchen und nach dem Einsturzloch suchen. Wenn Sie das trotz Panik finden, stellt sich noch immer die Frage, wer Sie herauszieht und wie lange das dauert“, warnte Kollar. Deshalb empfahl er, die Schönheit der Wiener Gewässer während des Winters nur vom Ufer aus zu genießen.

Eislaufspaß mit Sicherheit

Ein sicheres Vergnügen für große und kleine Eislauffans bieten die zahlreichen Wintersportanlagen der Stadt. Beim Eislaufverein oder bei der Eisbahn Engelmann werden bereits eifrig Kurven gedreht - mehr dazu unter Hobbyläufer genießen die Eiszeit

Der Eistraum auf dem Wiener Rathausplatz bietet derzeit den Eislauffans in seiner 17. Auflage ein bisher noch nie dagewesenes Erlebnis: Auf 7.200 Quadratmetern warten eine Märchenlandschaft und ein ein Kilometer langer Traumpfad - mehr dazu unter 7.200 Quadratmeter für Eislauffans

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