Totalsanierung von Hundertwasser-Fernwärme

Um 130 Millionen Euro wird die von Friedensreich Hundertwasser gestaltete Müllverbrennungsanlage Spittelau saniert. Äußerlich wird kaum etwas verändert, das technische Innenleben muss aber rundum erneuert werden.

Fernwärme Wien Spittelau

APA/Pfarrhofer

Äußerlich gibt es kaum Änderungen

1971 wurde die Müllverbrennungsanlage errichtet. Nun hätten die Kessel und Filter ihre technische Lebensdauer damit erreicht, erklärt Fernwärme-Geschäftsführer Gerhard Fida. Da die Kessel bereits 40 Jahre auf dem Buckel haben, gebe es jedenfalls „keine Alternative zum Umbau“. Dadurch werde auch die Effizienz gesteigert, so Fida.

Beide Müllkessel, die Filter sowie Turbine und Generator werden im Zuge der Sanierung getauscht. Die neue Anlage wird mehr Strom produzieren, aber weniger Erdgas verbrauchen und auch weniger Schadstoffe ausstoßen.

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Arbeiten bei laufendem Betrieb

Der Großteil der Arbeiten, die im Mai starten, erfolgen bei laufendem Betrieb. Allerdings wird zwischen September 2013 und Februar 2014 die gesamte Anlage stillgelegt. Zu Problemen bei der Abfallentsorgung wird es dadurch aber nicht kommen, versicherte Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ). Einerseits kompensierten andere Müllverbrennungsanlagen den Ausfall, andererseits könne Mist im - bis dahin fertiggestellten - Abfalllogistikzentrum in Simmering zwischengelagert werden.

Der zu sanierende Bau in der Spittelau verwertet jährlich rund 250.000 Tonnen Müll. Durch die im Abfall enthaltenen Energieressourcen werden Strom und Wärme erzeugt. So wird etwa Österreichs größtes Spital, das AKH, mit Hochtemperaturwärme bzw. Fernkälte aus der Spittelauer Müllverbrennungsanlage versorgt.

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Keine Tariferhöhung trotz hoher Kosten

Passanten dürfte vor allem der 92 Meter hohe rote Kran auffallen, der für die nächsten Jahre die Skyline des Grätzels entscheidend mitprägen wird. In dreieinhalb Jahren soll die Sanierung abgeschlossen sein. Die Fernwärme finanziert den Umbau selbst - Tariferhöhungen soll es deswegen nicht geben, wie versichert wurde.

Link:

  • Fernwärme Wien (www.wienenergie.at/fernwaerme)