Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?

Das Stadtentwicklungsgebiet Seestadt Aspern schneidet bei einer Verkehrskonzeptanalyse der TU Wien nicht besonders gut ab. Zentrale Orte wie etwa die Seepromenade sind demnach nur schwer zu erreichen.

Die Entfernungen zwischen einzelnen Orten im neuen Stadtentwicklungspunkt war ein Punkt der Untersuchung, ein anderer setzte sich mit der genauen Struktur der Straßenzüge auseinander. Dabei lag das Augenmerk darauf, wie oft man abbiegen muss, um von einem Ausgangspunkt zum Ziel zu gelangen. Die zu Grunde liegende Annahme dahinter war, dass Wege umso länger erscheinen, je komplexer sie sind.

Randlage erleichtert Situation nicht

Auf diese Art und Weise wurde zuerst die „verkehrstechnische Mitte der Stadt“, also die Punkte, von denen man schnell in die meisten anderen Regionen der Stadt gelangt, identifiziert. Wenig überraschend, lag hier das Zentrum Wiens in und um die Innere Stadt. Der Analyse nach können zusätzlich vor allem die Innenbezirke westlich des ersten Bezirks und Teile von Ottakring als verkehrstechnisch zentral betrachtet werden.

Weniger gut schnitt das Flugfeld Aspern bei dieser Bewertung ab. „Das wäre in dieser Randlage auch gar nicht möglich - so gut lässt sich diese Region einfach nicht an das Zentrum anbinden“, so Gerda Hartl vom Institut für Digital Architecture and Planning (IEMAR) der TU. Allerdings konnte das Areal auch bei der lokalen Bewertung nicht punkten. Die Seepromenade sei eine gebrochene Linie und wirke daher „verwinkelt, abgelegen und schwer erreichbar.“

Modellbild der Seepromenade in der Seestadt Aspern

APA/schreinerkastler/Wien 3420 AG/schreinerkastler/Wien 3420 AG

Modell der Seepromenade

Zentrale Verkehrsachsen nicht optimal

Straßenzüge, die als zentrale Verkehrsachsen geplant seien, sammelten in der Computersimulation der TU nur wenige Pluspunkte. Hier zeige sich, wie schwierig es ist, am Reißbrett einen Plan zu entwerfen, der einer natürlich gewachsenen städtischen Struktur nahekommt.

Die Wiener SPÖ reagierte umgehend auf die Analyse. „Der richtige Infrastrukturmix werde entscheidend sein“, hieß es. Straßen allein seien klarerweise zu wenig, um einem Stadtteil als Zentrum zu etablieren. Daher achte man bei der Entwicklung der Seestadt besonders auf die Gesamtkonzeption.

Link: