Skimming-Betrug an Bankomaten

Mit einer technisch ausgefeilten Methode von Betrug beschäftigt sich derzeit die Polizei: „Skimming“ („Abschöpfen“) heißt es, wenn Verbrecher Bankkunden bei der Eingabe des Pin-Codes filmen und gleichzeitig Daten aus der Karte auslesen.

In den meisten Fällen wissen die Opfer gar nicht, dass sie gerade ausspioniert werden. Die Verbrecher manipulieren zuerst den Bankomaten, indem sie ein Magnetkartenlesegerät direkt am Bankomaten oder am Türöffner zur Filiale montieren. Damit lesen sie die Daten der Bankomatkarte aus. Was jetzt noch fehlt, um Geld beheben zu können, ist der Bankomatcode. Den bekommen die Täter mit einer Minikamera, die über der Tastatur angebracht ist.

Damit haben die Betrüger Zugang zum Konto. Abgehoben wird das Geld in Staaten wie etwa Indonesien oder Mexiko. Zuletzt gab es in der Steiermark und in Niederösterreich rund 20 derartige Fälle, auch in Wien gab es bereits Geschädigte - mehr dazu in noe.ORF.at.

Mann steckt Bankomatkarte in  Geldautomaten

APA/Barbara Gindl

Übliche Sicherheitstipps sind hier zahnlos

Die üblichen Sicherheitstipps, Bankomatkarte und Pin-Code getrennt voneinander aufzubewahren, erweisen sich beim Skimming als zahnlos. Die Polizei rät dazu, die Bankbewegungen regelmäßig zu kontrollieren.

In Niederösterreich haben sich seit Herbst fünf Geschädigte bei der Polizei gemeldet. Ihre Konten sind von Südamerika aus geleert worden. Bis dahin hatten die Betrugsopfer gar nicht gemerkt, dass ihre Daten gestohlen worden sind.

Einfacher Trick verspricht Schutz vor Betrug

Prokurist Walter Bödenauer, Sicherheitsexperte der PayLife Bank GmbH, die unter anderem Bankomatkarten ausgibt und Bankomaten aufstellt, rät zu einem einfachen Trick gegen die hochtechnisierten Betrüger: „Wenn sie als Kunde beim Bankomaten Geld beheben, wäre eine Möglichkeit, dass sie bei der Transaktion, wenn sie die Pins eingeben, die eine Hand, mit der sie eingeben, mit der anderen Hand abdecken. Damit ist sichergestellt, falls ein Kamerasystem verwendet wird, hier keine Aufnahme möglich wird.“

TV-Hinweis:

Wien heute hat mit dem Sicherheitsexperten gesprochen. Den Beitrag sehen Sie in Wien heute, 19.00 Uhr, ORF2.

Generell würden die Technik und die Geräte laufend nachgebessert und so immer auf die neuesten Herausforderungen eingestellt, so Bödenauer weiter. Wenn jemand bemerkt, dass Geld von seinem Konto behoben wurde, ohne dass er eine Transaktion durchgeführt habe, müsse er sich an seine Bank wenden: „Die Meldung ist an die Bank zu machen. Die Bank wendet sich an Paylife, wir prüfen und können dann relativ rasch sagen, dass diese Transaktion nicht vom Kunden durchgeführt wurde.“

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