Pfarrer gegen Kirchenschenkung

Der Pfarrer der Pfarre Neulerchenfeld in Wien-Ottakring hat gegen die Entscheidung über die Schenkung der Kirche an die serbisch-orthodoxe Gemeinde Berufung eingelegt. Mit dem Disput befasst sich nun das höchste Gericht im Vatikan.

2010 hatte die Erzdiözese Wien beschlossen, die Kirche Neulerchenfeld an die serbisch-orthodoxe Gemeinde zu verschenken. Die Pfarrgemeinde Neulerchenfeld soll mit der Nachbargemeinde Maria Namen zusammengelegt werden. Die Mitglieder der Pfarrgemeinde protestierten und wandten sich an die Kleruskongregation in Rom. Diese gab der Erzdiözese Wien recht. Schon im November 2011 beriet der Pfarrgemeinderat eine Berufung bei der „Apostolische Signatur“, dem höchsten Gericht im Vatikan - mehr dazu in Gläubige weiter gegen Kirchenschenkung.

Kirche Neulerchenfeld

APA/HERBERT NEUBAUER

Pfarrgemeinderat ist zuversichtlich

Nun hat der Neulerchenfelder Pfarrer Tadeusz Cichon hat bei der „Apostolischen Signatur“ Berufung gegen die Kirchenentscheidung eingelegt. „Der Herr Pfarrer hat gemäß den Möglichkeiten und aufgrund des Wunsches der Mehrheit der Katholiken in der Pfarre den kirchenrechtlichen Weg beschritten und Einspruch gegen den Beschluss der Kleruskongregation erhoben“, erklärte Pfarrmitglied Gerd Grün am Montag.

Grund dafür ist, dass die Gläubigen mit der Entscheidung der Kleruskongregation nicht einverstanden sind. Grün hofft auf eine Entscheidung der Apostolischen Signatur im Sinne der Neulerchenfelder Gläubigen: „Wir beten dafür und haben natürlich Hoffnung, sonst würden wir das nicht tun.“

Naturgemäß anders sieht dies die Erzdiözese Wien: „Wir nehmen nicht an, dass die Beschwerde durchgeht“, erklärte ein Sprecher. Die „Apostolische Signatur“ könne nur klären, ob die Kleruskongregation formal richtig gehandelt habe - also ob der Rekurs rechtmäßig abgelehnt worden sei. Wann das Gremium im Vatikan zu einem Ergebnis kommt, steht nicht fest: „Es gibt keine Fristen“, so der Sprecher.

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