Kein Ansturm bei Wien-Dialog

Die erste Phase der Wiener Charta, dem Bürgerbeteiligungsprojekt für ein besseres Zusammenleben, ist beendet. Zwei Wochen lang wurden Themen gesammelt. 1.848 Beiträge dazu gingen auf der Homepage ein. Die Stadt zeigte sich zufrieden, auch wenn ein Ansturm ausblieb.

Von „unhöflichem, ständigen Ausspucken“ bis zum Vorgehen gegen „Alkoholiker, die sich vor Supermärkten und in Bahnhöfen“ aufhalten: Themen wie Verkehr, Gesundheit, Wohnen, Kultur, Migration/Integration, Bildung, öffentlicher Raum und Tiere kristallisierten sich unter anderem als Schwerpunkte heraus. Der Wunsch nach einem modernen Verkehrskonzept wurde ebenso geäußert wie nach einem gesetzlichen Burka-Verbot, sparsameren Umgang mit Ressourcen und nach Inseln der Langsamkeit.

Für Frauenberger ein Erfolg

1.848 Beiträge wurden registriert. Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) wertete die Beteiligung als Erfolg. „Wir haben uns ja ein bisschen umgeschaut, wie üblicherweise solche Partizipationsgeschichten laufen“, so Frauenberger gegenüber Radio Wien. Bei Umfragen, wo man nicht aus vorgegebenen Vorschlägen auswählen muss, sondern selbst Vorschläge bringen muss, sei die Beteiligung meist sehr gering. Sie habe daher eigentlich mit weit weniger Themen gerechnet.

Frau mit Infofolder zur Wiener Charta

Stadt Wien

Pensionistin mit Info-Folder zur Wiener Charta

Zweite von vier Phasen steht bevor

Als nächste Phase nach der Themensammlung stehen die Charta-Gespräche bevor. Zunächst wird ein unabhängiger Beirat die Themen in Blöcke zusammenführen, die am 13. April der Öffentlichkeit präsentiert werden. Dann beginnt die zweite Phase, in der die Charta-Gespräche stattfinden. Laut Frauenberger handelt es sich bei den Gesprächen um das „Herzstück“ der Charta. Damit werde man noch weit mehr Menschen erreichen.

Knapp 200 Institutionen, darunter Sozialpartner, Religionsgemeinschaften, Vereine und Unternehmen wie die Fußballklubs Rapid und Austria sowie die Caritas, veranstalten die Gesprächsrunden. Dabei sollen alle Meinungen gehört und berücksichtigt werden. Die Gespräche darüber, was Wienerinnen und Wiener im Zusammenleben stört und was besser laufen könnte, sollen bis 14. Oktober laufen.

Als dritte Phase folgt eine Online-Diskussion, die vierte Phase ist die Veröffentlichung im November - mehr dazu in Wiener Charta soll Zusammenleben regeln.

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