Steinhof: Mediation dauert Monate
Werden auf den Steinhofgründen Wohnungen gebaut - und wenn ja, wie viele? Das ist die Kernfrage, über die in der Mediation aber noch gar nicht gesprochen wird. Denn zuerst sollen die Streitparteien - von den Bürgerinitiativen gegen das Projekt bis zum Bauträger GESIBA - Informationen austauschen und Vertrauen aufbauen.
Ab Juni Gespräche über Projekt
Erst ab Juni wird konkret über das Projekt geredet. Das Ziel ist für Mediator Alexander Neumann eine Lösung, hinter der alle Beteiligten stehen können. Und er ist auch optimistisch, dass das gelingen wird: „Wir glauben, dass die Interessen gar nicht so weit auseinander sind, wie es derzeit den Anschein hat.“ Die Mediation sei „ergebnisoffen“, hieß es von der Stadt Wien.
Gerhard Hadinger von der Initiative Steinhof zeigte sich dagegen vorerst weniger von einem möglichen Kompromiss überzeugt: „Wir können keinen Kompromiss akzeptieren, weil wir eigentlich keinen privaten Wohnbau auf dem Gelände wollen, weil wir das für soziale Zwecke öffentlich zugänglich behalten wollen.“
Die Gegenseite - also vor allem der Bauträger GESIBA - hält sich derzeit mit öffentlichen Aussagen zurück: Man nehme an der Mediation teil und hoffe auf ein rasches Ergebnis, heißt es.
Wohnbauprojekt von Häupl gestoppt
Mehr als 600 Wohnungen waren auf dem Steinhof-Gelände geplant. Für ein Rehabilitationszentrum haben bereits die Vorbereitungsarbeiten begonnen. Anrainer kämpfen seit längerem gegen die Arbeiten auf dem Gelände des Otto-Wagner-Spitals - mehr dazu in Anrainer-Kritik an Steinhofplänen.
Wegen der Kritik ist das Projekt überarbeitet worden, fünf geplante Neubauten mit etwa 200 Wohnungen wurden ersatzlos gestrichen. Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) gab bekannt, dass die geplante Bebauung der Steinhofgründe überarbeitet werde - mehr dazu in Häupl stoppt Steinhof-Projekt.
Die Oppositionsparteien im Wiener Gemeinderat haben das Wohnbauprojekt kritisiert - ÖVP: Steinhof als „Weltkulturerbe“.