Grippewelle schwächer als sonst

Durch einen späten Beginn und einen milden Verlauf hat sich heuer die Grippewelle ausgezeichnet. In Wien erkrankten rund 240.000 Menschen an Grippe oder grippalen Infekten, zog abschließend der Gesundheitsdienst der Stadt Wien (MA 15) Bilanz.

„Üblicherweise sehe wir um den Jahreswechsel einen kräftigen Anstieg an Grippefällen. Doch heuer blieb dies aus, die Grippewelle begann rund einen Monat später und sie dauerte kürzer“, zog Ursula Karnthaler, Leiterin der Infektionsvorsorge der MA 15, Bilanz.

Grippewelle kürzer und schwächer

Insgesamt verzeichnete der Dienst von Oktober 2011 bis April 2012 rund 240.000 Erkrankungen an Grippe und grippalen Infekten in Wien. Rund 85.000 Erkrankungen fielen in die Zeit der eigentlichen Grippewelle von Mitte Februar bis Anfang April. Der Höhepunkt wurde mit rund 15.200 wöchentlichen Neuerkrankungen in der 9. Kalenderwoche 2012 erreicht. Die Grippewelle begann somit um ein Monat später als in der Saison 2010/2011 und zeigte um rund 40.000 Erkrankungsmeldungen weniger als diese.

Berechnet wird die Erkrankungsstatistik auf Basis der Daten des Grippemeldedienstes und der Daten des Departements für Virologie der Medizinischen Universität Wien.

Kranke Frau schläft

Fotolia/ nyul

Grippewelle verlief milder als sonst

Mehrere Einflussfaktoren für Krankheitsverlauf

Für den milderen Verlauf der diesjährigen Grippesaison kann es verschiedene Gründe geben. Dieser wird beeinflusst von der Aggressivität der Influenzaviren, der Wettersituation, vom Impfverhalten und von der Hygienevorsorge.

„War seit dem Pandemiejahr 2009 das Influenzavirus A/H1N1 immer noch dominierend, so hat sich in dieser Saison wieder der vor der Pandemie bekannte Subtyp A/H3N2 durchgesetzt“, so Karnthaler. Was das Impfverhalten angeht, klagen die Experten seit Jahren über die mangelnde Beteiligung der Bevölkerung. Durch die Influenza-Impfung könnten mehr als zwei Drittel der Erkrankungen verhindert werden.

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