Erstes Bürgersolarkraftwerk geht ans Netz
Im ersten Bürgersolarkraftwerk haben sich in Form von Solarpanelen über 660 Wienerinnen und Wiener einen Platz an der Sonne erkauft. Die Anlage steht auf dem Gelände des Wien Energie Kraftwerks Donaustadt und soll Strom für zweihundert Haushalte liefern.
Wien Energie/Appelt
Erstes Bürgersolarkraftwerk in der Donaustadt
Zweite Anlage ab Sommer in Betrieb
Wien Energie mietet dabei die Paneele von den Eigentümern zurück, und zahlt eine jährlich Rendite von 3,1 Prozent. Angesichts von sinkenden Sparbuchzinsen überzeigte das Angebot offenbar viele: „Kraftwerk Nummer drei war innerhalb von 24 Stunden ausverkauft“, berichtete ein Wien Energie-Sprecher. Das erste Kraftwerk ging binnen 36 Stunden weg, das zweite binnen sechs Tage. Für die vierte Anlage waren am Freitagvormittag noch rund 380 Module erhältlich.
Das zweite Bürgersolarkraftwerk soll im Sommer in der Leopoldau in Betrieb gehen. Nummer drei und vier werden noch heuer - vermutlich in Liesing und im Bezirk Landstrasse gebaut.
Lebensdauer beträgt rund 25 Jahre
Das Modell im Detail: Bürger können bei der Wien Energie Photovoltaik-Module eines Kraftwerks erwerben. Ein halbes Paneel kostet 475 Euro, ein ganzes 950 Euro. Jeder kann maximal zehn Module erstehen. Den Verkaufsdaten der ersten beiden Kraftwerke zufolge, würden im Schnitt drei Paneele pro Person gekauft werden, so der Sprecher. Die Wien Energie mietet diese Paneele von den Eigentümern zurück und zahlt dafür eine jährliche Miete. Zudem ist das Unternehmen für die Errichtung und die Instandsetzung der Anlagen zuständig und betreibt diese.
Jede Anlage besteht aus 2.100 Photovoltaik-Modulen, hat eine Leistung von 500 Kilowattpeak (kWp) und produziert Strom für 200 Haushalte. Die Investoren erhalten eine jährliche Rendite von 3,1 Prozent. Nach Ablauf der Lebensdauer der Anlage - nach etwa 25 Jahren - kauft die Wien Energie die Photovoltaik-Module zurück und der Beteiligungsbetrag fließt zur Gänze an die Investoren retour.