Kornmesser-Überfall: Festnahmen

Nach dem Überfall auf den Juwelier Kornmesser im Jänner hat die Polizei am Montag zwei Männer festgenommen. Die beiden Verdächtigen haben sich im Landeskriminalamt gestellt, weil sie sich in die Enge getrieben gefühlt hatten.

Nach den beiden 23 und 29 Jahre alten Serben war bereits seit längerem international gefahndet worden, sie sollen neben dem Überfall in Wien auch für Überfälle auf Juweliere in Salzburg verantwortlich gewesen sein - mehr dazu in Juweliere: Polizei jagt Räuber.

Nach der serbischen Stadt Cacak, aus der die Männer stammen, wurden die Männer „Cacak-Connection“ genannt. Am Montag haben sich die beiden gegen 13.00 Uhr im Landeskriminalamt Wien gestellt. Sie sagten aus, sie hätten sich gestellt, weil sie sich in die Enge getrieben fühlten.

Polizist nach Überfall auf Juwelier Kornmesser in der Wiener Innenstadt

APA/Herbert Neubauer

Drei Täter waren an dem Überfall in der Wiener Innenstadt beteiligt

19-Jähriger mit Pistole niedergeschlagen

Bei dem Überfall am 18. Jänner hatten zwei Männer kurz vor Mittag das Geschäft am Graben betreten und sich zunächst einige Schmuckstücke in den Vitrinen zeigen lassen. Plötzlich zogen die beiden Täter Pistolen und gingen auf den 19-jährigen Neffen des Geschäftsinhabers Günther Kornmesser los. Sie schlugen den jungen Mann mit einer Pistole nieder und schleiften ihn dann in ein Hinterzimmer, wo einer der Täter ihn zwang, den Tresor zu öffnen.

In der Zwischenzeit zertrümmerte der zweite Täter die Vitrinen und entnahm den Schmuck. Bevor die Männer mit Beute in Höhe von 3,5 Millionen Euro flüchteten, fesselten sie den 19-Jährigen mit einem Laptop-Kabel. In diesem Fall hatte die Polizei sowohl gute Fotos der Räuber als auch DNA-Spuren. Einer der Täter hatte sich beim Zerschlagen der Vitrinen verletzt und Blut hinterlassen.

Entgegen ersten Informationen haben die Verdächtigen den Kornmesser-Überfall noch nicht gestanden. „Sie wollen zunächst mit ihrem Anwalt Einsicht in die Aktenlage nehmen und sich dann ausführlicher zu den ihnen zur Last gelegten Fakten äußern“, meinte ein Polizeisprecher. Dass zumindest im Fall Kornmesser ein Geständnis wahrscheinlich ist, liegt wohl an der sehr klaren Beweislage mit Fotos und DNA-Spuren.

Fahndungsfoto nach zwei Tätern bei Überfall auf Juwelier Kornmesser am Graben

Polizei Wien

Die Kamera hatte beim Überfall gute Fotos geliefert

Mittäter bei Schießerei verletzt

Die Einvernahmen wurden am Dienstag fortgesetzt. Das Duo ist auch in den Überfällen auf die Juweliere Karner am 24. Jänner 2011 in Salzburg und Thurzo am 3. Februar 2012 in Wien dringend verdächtig. Außerdem wird den beiden ein versuchter Überfall in Salzburg auf einen Juwelier in der Churfürststraße im Juni 2011 zugerechnet.

Die Ermittler erhoffen sich von den beiden Verdächtigen auch Hintergrundinformationen. Ein dritter Täter, ein 23-jähriger Serbe, ist im April bei einer Schießerei in Cacak verletzt worden. Zur Schießerei soll es bei der Aufteilung der Beute gekommen sein - mehr dazu in Wiener Juwelen-Dieb in Serbien angeschossen. Es wird vermutet, dass es weitere Komplizen gibt.

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