Keine Verzögerung bei WU-Baustelle

Trotz des Großbrandes auf der Baustelle der Wirtschaftsuniversität (WU) soll sich der Zeitplan nicht verzögern. Im europaweit größten Universitäts-Bauprojekt wird für rund 25.000 Studenten ein neuer Campus errichtet, 2013 soll übersiedelt werden.

Bei einer Baustellenbesichtigung mit Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) meinte WU-Rektor Christoph Badelt, dass die Baustelle „auch im Bereich der genehmigten Kosten“ von 492 Millionen Euro sei.

Baufahrzeuge auf der Baustelle für den neuen Campus der Wirtschaftsuniversität Wien im Prater

APA/Herbert Neubauer

Der Neubau der Wirtschaftsuniversität wird etwa 492 Millionen Euro kosten

Campus mit „Learning Center“ als Mittelpunkt

Der neue WU-Campus ist etwa 600 Meter lang - das entspricht in etwa der Entfernung vom Stephansdom zum Donaukanal - und an der breitesten Stelle 200 Meter breit, erläuterte Gesamtprojektleiter Christoph Sommer. Die Gesamtfläche entspreche, wenn auch in etwas anderer Aufteilung, in etwa dem Petersdom - allerdings inklusive Kolonnaden (Säulengänge), ergänzte Töchterle. Die neue WU ist anders als bisher eine „campusartige“ Universität, so Sommer - mit Freiräumen, Kommunikationszonen und einander kreuzenden Wegen.

Zentrales Gebäude wird das von Zaha Hadid geplante „Library and Learning Center“, das gleichzeitig Bibliothek und Servicecenter, Arbeitsplatz und Lounge, Kommunikationsraum und Verkehrsknotenpunkt sein soll. Die Studenten werden sich laut Sommer dort sowohl am ersten Tag anmelden als auch am letzten Tag ihres Studiums ihre Diplome erhalten. Weiters wird es ein Hörsaalzentrum sowie Departmentgebäude und eine Executive Academy für die Weiterbildung geben.

Leitgedanke bei der Campusplanung war laut Sommer das „Wasserlochkonzept“: „Wo treffen sich die Kamele in der Wüste? - Wo sie trinken können.“ Ähnlich sei es bei den Menschen, die sich ebenfalls dort versammelten, wo sie auch versorgt werden. Daher werde es natürlich Cafes und zum Sitzen einladende „Mitarbeiterlounges“ statt enger Teeküchen geben.

Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle und WU-Rektor Christoph Badelt bei einer Baustellenführung auf dem neuen Campus der Wirtschaftsuniversität Wien

APA/Herbert Neubauer

Wissenschaftsminister Töchterle und WU-Rektor Badelt bei der Baustellenbesichtigung

Teilabbruch nach Brand notwendig

Der Zeitplan bleibt laut Sommer trotz des Brandes aufrecht. Das Feuer habe zwar den Teilabbruch eines Gebäudes nötig gemacht - in diesem seien aber zum Glück keine für die Haustechnik kritischen Teile untergebracht gewesen - mehr dazu in Nach WU-Brand: Teilabbruch nötig.

Ende 2012 bzw. Anfang 2013 sollen die ersten Bauteile fertiggestellt sein, im Frühsommer 2013 dann der Rest. Im Sommer soll dann von den derzeitigen Gebäuden in Wien-Alsergrund übersiedelt werden. Badelt freute sich über eine „neue Arbeits-, Lern- und Lehrqualität“. So bringe etwa die Ausweitung von 1.000 auf 3.000 Arbeitsplätze eine „signifikante Verbesserung für die Studierenden“.

Töchterle wiederum strich die architektonisch geplante Förderung des Knüpfens sozialer Kontakte hervor: „Wissenschaft lebt vom Austausch - dem wird die Architektur am WU-Campus gerecht.“ Errichtet wird der Campus von WU und Bundesimmobiliengesellschaft. Mit den Aushubarbeiten wurde im Jänner 2010 begonnen, bei den ersten Gebäuden wurde bereits die Dachgleiche erreicht.

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