Enorme Leseschwächen bei Schülern
„Florian putzt sein Fahrrad, bis es rostig ist“ oder „Florian putzt sein Fahrrad, bis es sauber ist“: Das war eine der Übungen, die viele Wiener Volksschüler der vierten Klasse nicht richtig lösen konnten. Dennoch gibt es zum Vergleich mit dem Vorjahr eine Verbesserung. Damals hatten noch 24 Prozent der Viertklässler schlecht abgeschnitten. Wenig Veränderung zum Vorjahr hat das Lesetest-Ergebnis hingegen bei der achten Schulstufe gezeigt. Auch hier zählt weiter rund ein Viertel zu den schlechten Lesern.
Zu den Spitzenlesern zählen im Gegensatz dazu 36 Prozent der Wiener Viertklässler, erklärte Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl gegenüber Radio Wien.
Nach Förderungen besser abgeschnitten
Zusätzlich mussten auch jene 5.000 Schüler nochmals antreten, die bei der ersten Überprüfung im vergangenen Jahr besonders schlecht abgeschnitten und danach spezielle Fördermaßnahmen bekommen hatten. Zwei Drittel davon konnten sich nach den Förderkursen um zumindest eine Stufe verbessern. Ein Drittel habe wieder nur die schlechteste Lese-Kompetenz-Stufe erreicht und würde weiterhin als leseschwach gelten, wie es hieß.
APA/Martin Hirsch
Schüler bekommen Ergebnis und Förderung
14.829 Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse Volksschule mussten Ende Februar zum Test antreten, am 1. März folgten dann die 15.651 Schüler der 8. Schulstufe. Anders als nach dem Pisa-Test bekommen alle diese Schülerinnen und Schüler auch ihr persönliches Testergebnis ausgehändigt.
Ziel der Tests ist es, Risikoschüler herauszufiltern. Diese bekommen nach einer individuellen Diagnose verpflichtende Förderung. Ab dem kommenden Jahr gibt es neben dem „Wiener Lesetest“ bereits Tests in der dritten bzw. siebenten Schulstufe, um Risikoschüler noch früher zu identifizieren. Außerdem werden die diversen Kursmaßnahmen für schwache Leser intensiviert.
Entwickelt und durchgeführt wird die Studie vom Bundesinstitut für Bildungsforschung (BIFIE), das auch PISA und andere internationale Bildungsvergleiche durchführt.