Was kostet Heldenplatz-Tiefgarage?

Ober der Erde ist der Heldenplatz als Standort für Deserteursdenkmal und wegen der Krypta im Gespräch. Für ein kombiniertes Projekt einer Tiefgarage und eines Tiefspeichers für die Österreichische Nationalbibliothek unter der Erde laufen die Berechnungen.

„Es wäre schön, wenn wir den Heldenplatz autofrei bekommen würden - einfach weil wir ihn dann historisch und von der Wirkung in der Stadt schöner gestalten könnten“, so Burghauptmann Reinhold Sahl. Die Vision eines autofreien Platzes zwischen Nationalbibliothek, Ringstraße, Volksgarten und Burg ist bisher daran gescheitert, dass der Verkehr nicht einfach in die Innenstadt verlagert werden kann.

Eine Tiefgarage unter dem Heldenplatz könnte die Vision aber Wirklichkeit werden lassen. Die Burghauptmannschaft berechnet derzeit die Kosten für das Projekt, wobei eines schon feststeht: Wenn eine Tiefgarage gebaut wird, dann gemeinsam mit der Nationalbibliothek, die einen Tiefspeicher für die Archivierung von Büchern benötigt. Ein gemeinsames Projekt würde die Baukosten günstig beeinflussen, so Sahl.

Heldenplatz und Hofburg

ORF.at/Dominique Hammer

Gemeinsames Projekt wird berechnet

In der Nationalbibliothek ist erst im vergangenen April der wissenschaftliche Arbeitsbereich vergrößert worden. Der 19. Lesesaal wurde eröffnet - mehr dazu in Literaturmuseum „auf Schiene“. Generaldirektorin Johanna Rachinger war damals „guter Dinge“, was den Bau eines neuen Tiefspeichers unter dem Heldenplatz angeht. Schon damals hieß es, der Speicher solle in Kombination mit einer Tiefgarage entstehen. Es werde diesbezüglich ein Public Private Partnership angestrebt.

Wer auch immer es schlussendlich bezahlen wird: Die Burghauptmannschaft berechnet jetzt einmal die Kosten. Bis zum Herbst soll eine Summe bekannt sein. Dann soll auch klar werden, ob man das nötige Geld für Garage und Speicher zusammenbekommt. Falls nicht, bleibe alles wie bisher, so Sahl. Für den Burghauptmann ist klar, dass es nicht ganz ohne Autos gehen wird. Schließlich tagt nicht nur die OSZE in der Hofburg mit ihrem Kongresszentrum.

Tiefgarage wäre „optische Erlösung“

Klar für eine autofreie Zone auf dem Heldenplatz sprach sich bereits die Wirtschaftskammer Wien aus. Aus touristischer Sicht sei es eine gute Idee, hieß es. „Der Heldenplatz ist einer der Touristenmagnete Wiens. Diesen historisch für Österreich so wichtigen Platz von parkenden Autos zu befreien, wäre eine optische Erlösung“, so Josef Bitzinger, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft.

Eine Tiefgarage würde etwa auch Konferenzteilnehmern in der Hofburg die Möglichkeit eröffnen, mit dem eigenen Auto anzureisen, dieses dann aber unterirdisch in einer Garage verschwinden zu lassen. „damit wäre allen gedient“, sagte Bitzinger.

Heldenplatz

Fotolia/Reinhard Marscha

Keine neuen Veranstaltungen

Doch nicht nur die Autos haben zuletzt auf dem Heldenplatz für Diskussionen gesorgt. Auch die Großveranstaltungen auf dem historischenPplatz waren nicht immer zu 100 Prozent willkommen. Hier sieht Burghauptmann Sahl schon einiges an Verbesserungen: „Wir haben es zusammengebracht, dass wir so gut wie keine neuen Genehmigungen für Veranstaltungen auf dem Heldenplatz erteilt haben.“

Neue Belastungen bleiben dem Rasen somit erspart. Bestehende Veranstaltungen, die traditionell auf dem Heldenplatz stattfinden, wurden von Anzahl und Umfang her reduziert.

Umgestaltung der Krypta läuft

Schon im Gang ist die Umgestaltung der Krypta auf dem Heldenplatz. Vitrinen sind abgebaut und Gedenktafeln entfernt. Diesen ersten Schritten sollen weitere folgen. Die Historikerin Heidemarie Uhl sieht einen „starken symbolischen Akt“ - mehr dazu in Heldenplatz-Krypta: Start zur Umgestaltung.

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