AK: Wien bleibt teurer als Berlin

Gemessen am Preis, der in Wien und Berlin für einen identen Warenkorb, gefüllt mit den 40 preiswertesten Produkten, zu zahlen ist, bleibt Wien weiter teurer als Berlin. Laut dem Preismonitoring der Arbeiterkammer (AK) beträgt der Unterschied 12,52 Euro brutto.

Der Warenkorb kostete bei der Erhebung im August 2012 in Wien brutto 83,17 Euro (75,21 Euro netto), in Berlin 70,65 Euro (65,90 Euro netto). In Berlin zahlten Kunden für den Warenkorb damit um mehr als sieben Prozent weniger als bei der vorangegangenen Erhebung im Februar. In Wien kletterten die Preise hingegen weiter in die Höhe. Für sie wurde der Warenkorb um 0,2 Prozent teurer.

Preisunterschied bei Vollmilch von 97,8 Prozent

Es sei „höchst an der Zeit, diese Preisaufschläge aufzuklären“, sagte AK-Konsumentenschützerin Gabriele Zgubic. Die AK verlange, dass die Wettbewerbsbehörde die Branchen besser durchleuchtet sowie die Preise und die Preisentwicklung konsequenter beobachtet. Außerdem solle geprüft werden, ob ein solcher „Österreichaufschlag“ gerechtfertigt ist oder sich die Unternehmen ein „ungerechtfertigtes Körberlgeld“ verdienen. Zudem sollten die Unternehmen beweisen müssen, dass die Preise angemessen seien, so die AK.

Die deutlichsten Preisunterschiede gab es laut AK bei Hühnerkeulen, die in Wien 178,4 Prozent (netto 170,8 Prozent) mehr kosteten, und bei Schwarztee, der in Wien brutto um 103,3 Prozent (97,8 Prozent netto) teurer war. Besonders fielen der AK die hohen Preisunterschiede bei Mehl, Zucker und Milch auf, die mit Qualitätsunterschieden nicht zu erklären seien und zum Beispiel bei Vollmilch ein Plus von 97,8 Prozent (92,4 Prozent netto) ausmachten.

Je acht Geschäfte in Wien und Berlin verglichen

Die Erhebungen wurden zwischen 6. und 10. August 2012 in jeweils acht Supermärkten und Diskontern in Wien und Berlin durchgeführt. Der Grundpreisvergleich beinhaltet laut AK keinen Qualitätsvergleich. Alle Preise wurden inklusive Mehrwertsteuer (Österreich 10 bzw. 20 Prozent, Deutschland 7 bzw. 19 Prozent) erhoben. Die Nettopreise wurden ebenfalls berechnet.

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