Backhausen präsentiert Al Jaber

Das Wiener Stoffunternehmen Backhausen hat am Donnerstag die Partnerschaft mit Scheich Mohamed Al Jaber offiziell präsentiert. Die zuletzt ins Trudeln geratene Firma soll durch eine Kapitalspritze wieder in die schwarzen Zahlen geführt werden.

„Durch den Einstieg von Scheich Al Jaber wird es dazu kommen, dass das Unternehmen Backhausen völlig schuldenfrei sein wird“, versicherte Unternehmer Reinhard Backhausen. Die Höhe der Schulden und die der finanziellen Unterstützung Al Jabers wollte Backhausen auch auf Nachfrage nicht nennen. Al Jaber wird jedenfalls Mehrheitseigentümer des in der sechsten Generation geführten Familienunternehmens.

Gescheiterte Geschäfte des Scheichs in der Vergangenheit mit der AUA oder auch Kneissl sind für Backhausen kein Grund zur Sorge: „Wir sind sehr zuversichtlich, wir vertrauen Al Jaber.“

Herbert Backhausen (l.), Scheich Mohamed Al Jaber (m.) und Reinhard Backhausen bei Pressekonferenz

APA/Herbert Neubauer

Die Brüder Herbert und Reinhard Backhausen erhoffen sich durch Al Jaber Aufträge in Hotels

„Erfreut darüber, Teil der Familie zu sein“

Al Jaber entschuldigte sich zunächst für die zweimalige Verschiebung des Pressegesprächs, bevor er über die Hintergründe seines Engagements sprach. Es sei ihm ein persönliches Anliegen, die 160-jährige Tradition des Unternehmens am Leben zu erhalten. Er wolle helfen, dass das historische Unternehmen bestehen bleibe.

Die Frage, ob er daran denke, seinen Anteil weiterzuverkaufen, verneinte Al Jaber. Er sei froh, Teil der Familie zu sein. Sein Interesse gelte der Firma und dass es ihr gut gehe.

Neben den Brüdern Backhausen werden künftig auch die 26-jährige Tochter des Scheichs, Mashael Al Jaber sowie ein Manager aus den Reihen des Scheichs im Vorstand der Firma sitzen. Laut Reinhard Backhausen soll die Firma „demnächst“ wieder Gewinne schreiben. Heuer wolle man „weitestgehend positiv“ sein. Für 2010 weist das Unternehmen einen Verlust von rund 647.000 Euro aus, an der Bilanz 2011 wird noch gearbeitet. Die Produktion im Waldviertel mit 80 Mitarbeitern soll ausgebaut werden.

Hotelausstattung zum Start

Backhausen stattet weltweit Hotels, Schlösser, Theater und Konzerthäuser mit Stoffen aus. In diesem Jahr liegt der Umsatz des Unternehmens bei etwa 12 Millionen Euro. Das erste Projekt mit Al Jaber waren neue Stühle für den Ball Room im Grand Hotel. Zwei Hotels in Paris und Cannes sind nun die nächsten gemeinsamen Projekte, diese sind für die nächsten ein bis zwei Jahre eingeplant, hieß es. Für die 60 Hotels von Al Jaber erhofft man sich dann weitere Aufträge.

Unternehmer Reinhard Backhausen hatte im August auch die internationalen Verbindungen von Al Jaber vor allem im arabischen Raum als Grund für die Kooperation genannt - mehr dazu in Geld von Al Jaber für Backhausen (wien.ORF.at; 28.8.2012).

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