Bauordnung: Nur mehr umweltfreundliche Neubauten

In Wien sollen in Zukunft Neubauten nur mehr mit Solaranlagen und anderen umweltfreundlichen Energieformen errichtet werden dürfen - wenn dies wirtschaftlich vertretbar ist. Das sieht eine Novelle der Wiener Bauordnung vor, die am Mittwoch im Landtag beschlossen wurde.

Die sogenannte Techniknovelle 2012 besagt, dass Neubauten in Wien künftig nur mehr mit Solaranlagen und anderen umweltfreundlichen Energiesystemen errichtet werden dürfen. Voraussetzung dafür ist allerdings deren Wirtschaftlichkeit. Ist diese nicht gegeben, besteht weiterhin die Möglichkeit, auf herkömmliche Weise zu bauen. Die Novelle tritt Ende Jänner 2013 in Kraft.

EU-Richtlinie umgesetzt

Dem Eigentümer eines Gebäudes bleibt dabei die Auswahl nach der für ihn am besten geeigneten Energieform selbst überlassen: Zu den effizienten, umweltfreundlichen Energiesystemen zählen neben Solaranlagen auch Fernwärme, Windenergie und Wärmepumpen.

Die Techniknovelle 2012 gilt für alle Neubauten, größere Renovierungen sowie Um- und Zubauten. Davon betroffen sind gleichermaßen Wohn- wie Bürogebäude sowie Geschäftslokale. Mit der Novellierung der Wiener Bauordnung wird eine EU-Richtlinie umgesetzt.

Wohnbau soll nicht teurer werden

Seitens der Stadtregierung wurde versichert, dass der Wohnbau dadurch nicht teurer wird. Daher gibt es einen Zusatz in der Novelle: Eine Verpflichtung zur Anwendung besteht nur, wenn die umweltfreundliche Energieform technisch und wirtschaftlich realisierbar ist.

Die Novelle wurde mit den Stimmen von SPÖ, Grünen und ÖVP beschlossen. Die FPÖ sprach sich gegen die Gesetzesänderung aus. Noch gebe es keine Langzeitstudien zu erneuerbaren Energiequellen, begründeten die Stadt-Blauen ihre Skepsis.