Neue Lotsinnen helfen bei Vorsorge

Mit einem gemeinsamen Projekt wollen Volkshilfe Wien und Integrations-Staatssekretär Sebastian Kurz (ÖVP) Migranten einen besseren Zugang zum Gesundheitssystem ermöglichen. Mehrsprachige Gesundlotsen sollen etwa über Vorsorge-Untersuchungen informieren.

76 Prozent aller Österreicherinnen gehen zur Brustkrebsvorsorge, bei türkischen Migrantinnen sind aber nur 53 Prozent. Auch bei Vorsorgeimpfungen sind die Zahlen ähnlich. Staatssekretär Sebastian Kurz will hier ansetzen: „Wir haben ein Interesse daran, in der Prävention besser zu werden, um den Menschen in Österreich ein gesundes Leben zu ermöglichen und im Gesundheitssystem langfristig Kosten zu sparen.“

„MiMi“ in Deutschland erfolgreich

Um gerade die Vorsorge bei Menschen mit Migrationshintergrund besser zu ermöglichen, wird das Projekt „MiMi - GesundheitslotsInnen in Wien“ gestartet. In Deutschland hat sich dieses Projekt bereits bewährt, vor neun Jahren wurde es von Ramazan Salman vom Ethnomedizinischen Zentrum Hannover entwickelt: „Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Integration von MigrantInnen sind die Gesundheitserhaltung und die Vorsorge. Dazu gehören ausreichende Kenntnisse über die vorhandenen Gesundheitsangebote und über gesunde Lebensweisen.“

Salman unterstützt nun die Wiener Volkshilfe bei der Umsetzung in Wien. Vorerst werden integrierte MigrantInnen gesucht, die Landsleuten ehrenamtlich helfen wollen, sich besser im Gesundheitssystem zurechtzufinden. Ab 21. November werden die Teilnehmer in 50 Einheiten geschult. Themen sind neben Daten zum österreichischen Gesundheitssystem unter anderem auch die Auswirkungen der Migration auf Gesundheit und Prävention, Ernährung und Bewegung.

Die Gesundheitslotsen sollen nach ihrer Ausbildung selbst Informationsveranstaltungen in Migranten-Communities organisieren. Der Zugang zu den verschiedenen Gruppen soll so verbessert werden. Im Rahmen des Projekts „MiMi“ soll auch die Vernetzung mit Gesundheits- und sozialen Einrichtungen verbessert werden.

Links: