War frühere Befreiung möglich?

Die mit der Überprüfung der Causa Kampusch befassten FBI-Spezialisten haben ihren Wien-Besuch beendet. Laut „Kurier“ fiel die FBI-Expertise für die Wiener Ermittler schlecht aus, Kampusch hätte früher befreit werden können.

Bei der Suche nach dem Wagen des Entführers sei das Wiener Sicherheitsbüro unprofessionell vorgegangen, heißt es im „Kurier“. Kampusch hätte eventuell früher befreit werden können. Die Theorie eines zweiten Täters neben Wolfgang Priklopil soll erst in einer weiteren Runde besprochen werden. Eine Zeugin der Entführung beharrte bekanntlich in mehreren Vernehmungen darauf, dass sie zwei Entführer gesehen habe.

Das Innenministerium wird erst nach dem Abschluss der Überprüfung inhaltlich Stellung nehmen, sagte Ministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck. Mit einem Endergebnis sei mit Ende diesen, Anfang kommenden Jahres zu rechnen.

Zwischenschritt wurde abgeschlossen

Bei dem Treffen sei es darum gegangen, die bisherigen Aktenerkenntnisse zusammenzuführen. Bereits in den USA hatten sich die FBI-Ermittler dem Studium der 270.000 Seiten umfassenden „Akte Kampusch“ gewidmet. Parallel dazu arbeiteten auch Spezialisten des deutschen Bundeskriminalamts (BKA) in Wiesbaden sowie ein Team aus heimischen Kripobeamten und Staatsanwälten an dem Fall.

Nun wurden die bisherigen Ergebnisse der operativen Teams zusammengeführt und der Lenkungsausschuss damit befasst. Laut Grundböck wurde damit ein „Zwischenschritt abgeschlossen“.

Keine neuen strafrechtlichen Ermittlungen

Grundböck betonte, dass es sich bei dieser Überprüfung weiterhin nicht um neue strafrechtliche Ermittlungen in dem aufsehenerregenden Fall handelt. „Es geht um eine Evaluierung der Ermittlungen“, sagte Grundböck.

Es gelte die Ermittlungsmethoden zu analysieren, die in den 14 Jahren seit dem Verschwinden Kampuschs - vor allem in den acht Jahren bis zu ihrem Wiederauftauchen - angewandt worden sind. Das Vorgehen der Behörden wird dabei anhand der Methodik von FBI und BKA bei ähnlichen Fällen evaluiert.

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