Edlinger will neues Hanappi-Stadion

Die Sanierung des Hanappi-Stadions ist teurer als erwartet. Rapid-Präsident Rudolf Edlinger setzt sich für einen Neubau am derzeitigen Standort in Wien-Hütteldorf ein. Die Finanzierung ist aber völlig unklar, die Stadt Wien winkt ab.

Laut Edlinger kam bei den Untersuchungen zum Sanierungsbedarf des Hanappi-Stadions heraus, dass die vorgesehene Förderung der Stadt Wien in der Höhe von 17,7 Millionen Euro nur für eine Generalüberholung reichen würde.

Die ursprünglich vorgesehene deutliche Erweiterung des Fassungsvermögens wäre aber nach Angaben von Edlinger genauso teuer wie eine neue Arena mit einem Fassungsvermögen von 25.000 bis 30.000 Zuschauern. Die Kosten dafür bezifferte der ehemalige Finanzminister auf 40 bis 45 Millionen Euro.

Finanzierung völlig offen

Selbst wenn die Stadt Wien - wie vom Rapid-Chef erhofft - dafür einige zusätzliche Millionen locker machen sollte, fehlt dem Rekordmeister für dieses Projekt weiterhin ein hoher Betrag, zumal bisher keine privaten Investoren aufgetrieben wurden. Aufgrund der zu erwartenden höheren Einnahmen durch das neue Stadion hält es Edlinger für vorstellbar, dass der Verein einen Kredit zwischen 10 und 15 Millionen Euro aufnimmt - womit allerdings noch immer ein Millionenloch bleiben würde.

Geht es nach Edlinger, dann soll das 35 Jahre alte Hanappi-Stadion niedergerissen und an gleicher Stelle neu gebaut werden. Die dadurch zu erwartenden bürokratischen Hürdenläufe könnten das Vorhaben jedoch verhindern oder zumindest empfindlich verzögern. „In einem Jahr müssen wir wissen, ob wir dafür die Baugenehmigung bekommen oder nicht“, sagte der Rapid-Präsident.

Saison 2013/14 nicht im Happel-Stadion

Sollte tatsächlich eine Baugenehmigung eintrudeln und die finanziellen Mittel aufgestellt werden, könnte es schnell gehen: Edlinger schätzt die Bauzeit für die neue Arena auf ein Jahr. Errichtet werden könnte sie von jenem deutschen Unternehmen, das auch für die Stadien in Augsburg, Aachen und Dresden verantwortlich zeichnete,

Fix ist derzeit aber nur soviel: Durch die zumindest verschobene Sanierung der maroden Heimstätte wird Rapid die Saison 2013/14 im Hanappi-Stadion in Angriff nehmen. Bei der Präsentation der Sanierungspläne für Hanappi-Stadion und Generali-Arena war das Happel-Stadion im Vorjahr als Ausweichstätte für die Rapid-Heimspiele präsentiert worden - mehr dazu in 50 Millionen Euro für Stadionumbau (wien.ORF.at; 22.11.2011).

Stadt Wien winkt ab

Von der Stadt Wien kam am Freitagvormittag allerdings eine Absage an zusätzliche Förderungen für das Hanappi-Stadion. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie diesen sei die Summe in der Höhe von 17,7 Millionen Euro ohnehin beachtlich, der Verein müsse sich darum bemühen Eigenmittel in Form von Sponsoren aufzustellen, hieß es gegenüber „Radio Wien“ aus dem Büro von Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ).

Neues Fanzentrum soll noch heuer eröffnen

Beim Hanappi-Stadion soll noch in diesem Jahr ein neues Fanzentrum eröffnet werden. Das 150 Quadratmeter große Zentrum im Erdgeschoß der Vereinsgeschäftsstelle soll als zentrale Anlaufstelle dienen - mehr dazu in Rapid plant neues Fanzentrum (sport.ORF.at).

Sportlich hat Rapid mit dem Ausscheiden in der Europa League zu kämpfen. Nach dem 0:3 in Leverkusen bezeichntet Trainer Peter Schöttel einige Baustellen im Team als „sehr ärgerlich“ - mehr dazu in Rapids ernüchternde Bilanz (sport.ORF.at).

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