Aus für Fahndungsfotos auf Bahnhof

Seit Ende September ist die digitale Fahndung nach Straftätern und Vermissten in sieben ÖBB-Bahnhöfen eingestellt. „Digilight habe die Zusammenarbeit aus wirtschaftlichen Überlegungen beendet“, so Polizeisprecher Johann Golob.

Mitte Jänner war das Projekt gestartet worden, Digilight hatte die Screens der Exekutive kostenlos zur Verfügung gestellt. Der Spot der Polizei war alle zwei Minuten auf jedem der 29 Bildschirmen für 20 Sekunden zu sehen. 30 Mal pro Stunde flimmerten die Fahndungsfotos über die Schirme, pro Tag in Summe insgesamt 540 Mal - mehr dazu in Fahndungsfotos künftig in Bahnhöfen.

Nach Projektstart habe es auch Gespräche mit einem anderen Unternehmen, welchem die Screens der U-Bahn-Stationen gehören, gegeben. Doch daraus sei nichts geworden, sagte Golob. Und auch eine erste Bilanz des Projekts fiel eher dürftig aus - mehr dazu in Bildschirmfahndung bisher ohne Erfolg.

Polizei will „derartiges Projekt“ fortsetzen

Auf den Infoscreens gefahndet wurde in erster Linie in jenen Fällen, bei denen die Veröffentlichung in anderen Medien nichts gebracht hatte, erläuterte Golob. „Beispielsweise bei bereits länger abgängigen Personen.“ Bei den Vermissten wurde eine Person, von der das Foto auf den Bildschirmen zu sehen war, tot aufgefunden.

Inwiefern die Screens zu einer erfolgreichen Verbrecherfahndung beigetragen haben, sei schwer zu sagen, da die Polizei dabei immer eine breite Palette an Medien bediene, erläuterte Golob. Gefasst wurden jedenfalls zwei Juwelierräuber. Deren Fahndungsfotos wurden jedoch „auch in anderen Medien verbreitet“, sagte der Polizeisprecher.

Das Fazit für die „digitale Verbrecherjagd“ falle jedenfalls gut aus: Auch für den „Fahndungsdruck ist es positiv“, sagte Golob. Die Polizei wäre gerne wieder bereit, ein derartiges Projekt zu starten, „sollte irgendwer anders etwas überlegen“. „Wir nutzen jede Möglichkeit der Fahndung“, meinte der Polizeisprecher.