Lösung für wackelnde U-Bahn-Züge

Seit etwa zehn Jahren werden im Wiener U-Bahn-Netz die Silberpfeile durch moderne V-Züge ersetzt. Diese sind zwar komplett durchgängig, einige Garnituren schlingerten allerdings. Jetzt präsentierten die Wiener Linien eine Lösung.

Das Problem der schlingernden Garnituren ließ sich vor allem an den Haltegriffen sichtbar machen. „Bei einigen der neuen V-Züge ist uns aufgefallen, dass die Schwingbewegung von links nach rechts zu groß war, sodass der Komfort der Fahrgäste nicht so war wie wir erwarteten. Es war kein technisches Problem“, schilderte Anna Maria Reich von den Wiener Linien in einem „Wien heute“-Interview.

Änderungen an Drehgestell

Ein mit speziellen Messgeräten ausgestatteter V-Zug fuhr sechs Monate lang die Strecken U1 bis U4 ab und sammelte Daten. Analysen der Wiener Linien, der Firma Siemens und den technischen Universitäten Wien und Graz kamen dann zu dem Ergebnis: Zwei Veränderungen am Drehgestell sollen die Pendelbewegungen entschärfen.

Ein spezieller Dämpfer zwischen Drehgestell und Wagenkasten soll getauscht werden. Zudem sind die Räder betroffen. „Wir haben das Schwingungsverhalten des Zuges analysiert. Entscheidend ist der Kontaktpunkt zwischen Rad und Schiene. Dieser Punkt ist von entscheidender Bedeutung, um den Fahrkomfort zu verbessern“, berichtete Lutz Uebel von der Firma Siemens. Die Auflage des Rades auf der Schiene soll also optimiert werden.

In der Werkstätte der Wiener Linien müssen daher mehr als 2.000 Räder nachgearbeitet werden, abgedreht heißt das in der Fachsprache. Das Pendeln der Garnituren soll jedenfalls deutlich reduziert werden. Über die Kosten gab es von den Wiener Linien keine Angaben.

Evakuierung wegen Bremsschaden

Von Schäden bei einer U-Bahn-Garnitur waren vor kurzem Fahrgäste der Linie U2 betroffen. Wegen eines Bremsdefekts konnte ein Zug nur teilweise in die Station Karlsplatz einfahren - mehr dazu in Erneut Zug der U2 evakuiert.

Anfang Dezember war ebenfalls auf der Linie U2 eine Garnitur wegen eines Stromschadens zwischen zwei Stationen stehen geblieben, rund 250 Fahrgäste mussten im Tunnel zur nächsten Station geleitet werden - mehr dazu in Stromschaden: U2-Garnitur evakuiert.

Immer wieder von Verzögerungen betroffen sind Fahrgäste der Linie U4. Grund ist unter anderem die veraltete Trasse der früheren Stadtbahn im Wiental. Anfang Oktober wurde ein Maßnahmenpaket zur Sanierung angekündigt - mehr dazu in Nach Störungen: Maßnahmen für U4.

Link:

  • Wiener Linien (www.wienerlinien.at)