Frau auf U-Bahn-Gleisen: Verdächtiger frei

Wieder auf freiem Fuß befindet sich jener 51-Jährige, der verdächtigt wird, am Samstag eine Frau vom Bahnsteig auf die Gleise der U2 gestoßen zu haben. Der Vorwurf des Mordversuchs ist fallen gelassen worden, es wird wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung ermittelt.

Der Verdächtige habe sich nur acht Stunden in Polizeigewahrsam befunden, berichtete die Tageszeitung „Österreich“ am Donnerstag. Danach habe die Staatsanwaltschaft den Vorwurf des Mordversuchs fallen gelassen. Die Staatsanwaltschaft bestätigte den Bericht. Aufgrund der bisher vorliegenden Ermittlungsergebnisse liege kein Haftgrund gegen den Mann vor. Die Ermittlungen laufen jetzt wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung.

Verdächtiger bestreitet Vorsatz

Der Verdächtige sagte bereits vor Tagen aus, die Kenianerinnen hätten nach der in normalem Ton vorgebrachten Bitte, leiser zu telefonieren, selbst zu schimpfen begonnen und ihn letztlich attackiert. Er habe einer der beiden Frauen nur einen Stoß versetzt, um sie von seiner Begleiterin fernzuhalten. Die beiden Frauen hätten nämlich zu streiten begonnen. Die 36-Jährige sei gestolpert und auf den Gleiskörper gefallen. Es habe keinerlei Verletzungsabsicht gegeben - mehr dazu in Frau gestoßen: Mann bestreitet Vorsatz.

Der Anwalt des Beschuldigten, Erich Gemeiner, wies weiters in einer schriftlichen Stellungnahme den Vorwurf des Rassismus ebenso zurück wie Darstellungen, es handle sich bei ihm um einen Fremdenhasser und Ausländerfeind - zumal auch dessen Ehefrau keine österreichische Staatsbürgerin sei und er bereits mehrmals mit Frauen mit Migrationshintergrund verheiratet gewesen sei. Bei der Flucht des 51-Jährigen vom Tatort habe es sich um eine „situationsbedingte Panikreaktion“ gehandelt. Dass sich die Kenianerin bei dem Sturz auf die Gleise verletzte - sie erlitt einen Fersenbeinbruch - hätte sein Mandant nicht beabsichtigt, auch der Stoß sei nicht gewollt gewesen.

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