Beruf oder Pflicht: Die Standpunkte

Am Sonntag, den 20. Jänner, wird über die Fragen Wehrpflicht oder Berufsheer sowie Zivildienst oder freiwilliges Sozialjahr abgestimmt. Die Positionen der Wiener Parteien entsprechen im wesentlichen den der jeweiligen Bundesparteien.

Die Wiener SPÖ ist offiziell für die Abschaffung der Wehrpflicht. Die beste Lösung für Österreich sei ein Profiheer. Ein freiwilliges soziales Jahr sichere das Sozialsystem nachhaltiger als der heutige Zivildienst, heißt es aus der SPÖ Wien.

Rekruten bei der Angelobung

APA/Herbert Neubauer

Die Wiener FPÖ bekennt sich wiederum zur allgemeinen Wehrpflicht. Allerdings müssten die Aufgaben des Heeres neu definiert werden. Das funktionierende System mit Wehrpflicht und Ersatzdienst dürfe aber nicht durch ein „fragwürdiges Experiment“ ersetzt werden.

Positionen der Wiener Grünen und ÖVP

Die Wiener Grünen sind für die Abschaffung des Wehrdienstes, weil es keine konventionelle Bedrohung des Staatsgebietes gebe. Dennoch sehen die Wiener Grünen die Fragestellung kritisch.

Die Wiener ÖVP will hingegen nicht, dass ein bewährtes System wie die Wehrpflicht für etwas, das teurer ist und weniger Sicherheit bietet, abgeschafft wird.

Grafik Volksbefragung Bundesheer

APA/Martin Hirsch

Schönborn-Appell zu Volksbefragung

Keine direkte Empfehlung gibt der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn zur Volksbefragung ab. Zwar sprach er in seinem Kommentar in der Gratiszeitung „Heute“ (Freitag-Ausgabe) nicht direkt aus, welche Entscheidung für die katholische Kirche als die richtige gelte, er mahnte jedoch staatsbürgerliche Verantwortung ein: „Dass es unserem Land so gut geht, das liegt auch daran, dass (noch immer) so viele Menschen selbstlos darauf schauen, was sie für unser Land tun können.“

Diese Perspektive gelte es unabhängig vom Ausgang des Volksentscheids am 20. Jänner zu bewahren - mehr dazu in Schönborn-Appell zu Volksbefragung (religion.ORF.at).

Veit Sorger und Hannes Androsch diskutieren

Der Frage „Wehrpflicht oder Berufsheer in Österreich“ ist der Montagmittag auf „Radio Wien“ gewidmet. Im Studio sind Veit Sorger und Hannes Androsch live zu Gast, bereits jetzt können Sie Ihre Frage schicken - mehr dazu in Ihre Frage zur Wehrpflicht.

Die Bundesheer-Volksbefragung in Wien

Die Wahllokale in Wien werden am 20. Jänner von 7.00 bis 17.00 Uhr geöffnet haben. Stimmberechtigt in Wien sind laut Information der Stadt alle Österreicherinnen und Österreicher, die bis zum 20. Jänner 1997 geboren wurden und ihren Hauptwohnsitz spätestens am 28. November 2012 in Wien begründet haben.

Auslandsösterreicherinnen und Auslandsösterreicher, die in der Wählerevidenz eingetragen sind, können mit einer Stimmkarte bei dieser Volksbefragung teilnehmen. Nichtösterreichische EU-Bürgerinnen und EU-Bürger sind bei dieser Volksbefragung nicht stimmberechtigt.

Für die Stimmabgabe ist ein amtlicher Lichtbildausweis, also zum Beispiel Reisepass, Führerschein, Personalausweis oder Studierendenausweis unbedingt mitzunehmen.

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