Grippe hat Wiener fest im Griff

Mit 15.100 Neuerkrankungen an Virusgrippe und grippalen Infekten in der vergangenen Woche in Wien erreichte die diesjährige Krankheitswelle laut MA 15 ihren Höchststand. Der Höhepunkt dürfte nun erreicht sein.

Vor zwei Wochen war man von 14.600 Neuerkrankungen ausgegangen, nun sind es 15.100. Der Verlauf der Entwicklung der saisonalen Influenza-Welle dieses Jahres und der Saison 2011/2012 zeigen damit vorerst ein ganz ähnliches Bild. Außer, dass die aktuelle Influenza etwas früher startete.

Die Verlangsamung des Anstiegs könnte bedeuten, dass der Höhepunkt erreicht ist. 2011 - vor zwei Jahren - war man in Wien etwa um die gleiche Zeit am Gipfel mit fast 20.000 Neuerkrankungen in einer Woche angelangt.

Unterschiedlicher Verlauf in Europa

Bisher grassiert in Österreich vor allem das A(H1N1)-Virus aus der „Schweinegrippe“-Pandemie von 2009/10. Daneben wird von den Virologen seltener das „ältere“ A(H3N2)-Virus nachgewiesen. Häufig gibt es auch Infektionen mit der zumeist „milderen“ Influenza B. In Europa gibt es laut dem EU-Zentrum für Krankheitskontrolle (ECDC) in Schweden sowohl Staaten, in denen die Zahl der Erkrankten weiter ansteigt, als auch bereits Länder, wo die Aktivität bereits wieder abnimmt.

Senioren besonders gefährdet

Generell sagen die Experten, dass die Influenza vor allem Kinder krank macht, Senioren sind bei sehr schweren Verläufen oft die Todesopfer. Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) hat mit wissenschaftlichen Methoden berechnet, wie gefährlich die saisonale Influenza für die österreichische Bevölkerung ist.

Laut vielen Experten eindeutiges Manko: In Österreich waren 2008/09 nur 37 Prozent der Senioren, nur 24 Prozent der unter 65-Jährigen und nur 17 Prozent der Angehörigen der Gesundheitsberufe geimpft. Nach der Schweinegrippe-Pandemie (2009/10) ging der Verkauf der Influenza-Vakzine in Österreich auf rund die Hälfte zurück. Im neuen österreichischen Impfplan wird auch die mangelnde Durchimpfungsrate bei der saisonalen Influenza - hier muss man sich jedes Jahr immunisieren lassen - beklagt.

Das Problem der mangelnden Impfungen bei den Angehörigen des Gesundheitswesens liegt darin, dass Infizierte einerseits Patienten anstecken, sie selbst aber für die Betreuung ausfallen. Während der Influenza-Welle kann von den Kassenärzten auch das Influenzamittel „Tamiflu“ (Oseltamivir) verschrieben werden.

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