Immobilienpreise steigen weiter

Seit Jänner sind die Preise für Eigentumsimmobilien in Wien dem aktuellen Immobarometer der Plattform Findmyhome zufolge um 7,2 Prozent gestiegen. Bei den Mieten gab es einen Anstieg um 4,1 Prozent.

Die Bruttomietpreise inklusive Betriebskosten und Umsatzsteuer betragen demnach derzeit durchschnittlich 14,51 Euro pro Quadratmeter. Für Eigentumsimmobilien beträgt der durchschnittliche Preis derzeit 4.270 Euro pro Quadratmeter. Für die Immobilienexperten von Findmyhome ist die Preissteigerung unter anderem auf das Interesse ausländischer Investoren aus dem EU-Raum zurückzuführen, die in Wien in Immobilien veranlagen. Die Entwicklung der Mieten liege im Rahmen der Hochrechnungen seitens der Makler für das laufende Jahr. „In Wien herrscht akute Angebotsknappheit. Der Markt verlangt nach Neuentwicklungen“, hieß es.

Preisanstieg in der Innenstadt

Besonders stiegen laut aktuellem Immobarometer die Preise in der Innenstadt, wo die Mieten bereits bei 20,02 Euro pro Quadratmeter liegen. Dahinter folgen die Bezirke Landstraße (17,86 Euro), Döbling (16,42 Euro) und Wieden (16,22 Euro). Die Mieten für Wohnungen innerhalb des Gürtels betragen durchschnittlich 16,10 Euro.

Für Eigentumsimmobilien in den Bezirken innerhalb des Gürtels werden teilweise höhere Preise verlangt als in Randlagen wie Hietzing und Döbling. Zunehmende Beliebtheit registrieren die Immobilienexperten auch für Objekte in der Donaustadt.

Für das Immobarometer wurden Daten von Immoblienmaklern, Bauträgern und privaten Immoblienanbietern ausgewertet, die die rund 6.000 Objekte im Beobachtungszeitraum auf der Plattform Findmyhome anboten. Im Vorjahr gab es in Wien Preisanstiege von 11,7 Prozent bei Eigentumswohnungen - mehr dazu in Wohnungspreise in Wien steigen (wien.ORF.at; 2.1.2013). „Dramatische Preissprünge“ hatte im Jänner auch eine Studie des Immobilienportals Immoblien.net konstatiert - mehr dazu in Wohnungen immer teurer (wien.ORF.at; 11.2.2013).

Wohnen als Wahlkampfthema

Nach dem Ministerrat verkündeten Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) und Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP) am Mittwoch die Einsetzung einer Arbeitsgruppe. Diese soll bis Mai Ergebnisse liefern. Noch in dieser Legislaturperiode sollen die ersten Schritte für finanzierbares Wohnen umgesetzt werden, sagte Faymann.

Die hohen Kosten für das Wohnen hatten sich in den vergangenen Wochen zu einem zentralen Thema im beginnenden Wahlkampf entwickelt. Die ÖVP bekräftigte am Dienstag ihre im März vorgebrachten Vorschläge zur Senkung der Mietpreise. Die SPÖ will die Zweckbindung der Wohnbauförderung und der Rückflüsse aus Wohnbauförderdarlehen wieder einzuführen - mehr dazu in Wählerfang mit billigem Wohnen (news.ORF.at; 2.4.2013).

Die Wiener Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) begrüßte die Einsetzung der Arbeitsgruppe, für eine umfassende Reform und die Erstellung eines fairen Mietrechts brauche es allerdings einen breiten Mietgipfel mit Experten. In einem „Österreich“-Interview forderte Vassilakou eine Parlaments-Enquete zum Thema Wohnen.

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