Lange Nacht der Kirchen widmet sich Asyl

Abermals öffnen Hunderte Gotteshäuser während der Langen Nacht der Kirchen am 24. Mai ihre Türen. Ein Schwerpunkt der Veranstaltung ist - nach der Besetzung der Votivkirche durch Flüchtlinge Anfang dieses Jahres - das Thema Asyl.

Neben dem Thema Asyl wird auch das Verhältnis von Wissenschaft und Religion, Seelsorge im Strafvollzug und Missbrauchsprävention bei der Langen Nacht beleuchtet, kündigten die Veranstalter bei einer Pressekonferenz an.

Mehr als 730 Kirchen in ganz Österreich beteiligen sich in diesem Jahr an der Langen Nacht. Insgesamt stehen rund 3.000 Veranstaltungen auf dem Programm, darunter Ausstellungen, Podiumsdiskussionen, Workshops, Lesungen und Konzerte.

Lichtinstallation im Stephansdom bei der "Langen Nacht der Kirchen"

APA/Herbert Pfarrhofer

Besucher während der „Langen Nacht der Krichen“ im Stephansdom

Thema Nächstenliebe in der Votivkirche

Dem Thema Asyl widmen sich gleich mehrere Veranstaltungen währen der Langen Nacht. So wird im Club Stephansplatz nach der Aufführung eines Dokumentarfilms der Umgang mit Asylwerbern bei der Podiumsdiskussion „In Österreich sind alle willkommen - die auch wieder gehen...?“ beleuchtet, Teilnehmer ist unter anderem Klaus Schwertner von der Caritas Wien.

Caritas-Präsident Franz Küberl wiederum stellt sich einem Gespräch in Hinterbrühl. Und auch in der Votivkirche selbst wird das Thema Nächstenliebe beleuchtet. Die Ereignisse dort seien „noch längst nicht vergessen und in keiner Weise bewältigt“, meinte auch der evangelische Superintendent Hansjörg Lein.

Auch Justizanstalt Simmering bei Langer Nacht dabei

Ein weiteres „heißes Eisen“ - spätestens seit dem gescheiterten Volksbegehren gegen Kirchenprivilegien - wird im Wiener Priesterseminar in der Strudlhofgasse angegriffen: Dort erörtern Astronomen und Theologen die Vereinbarkeit von Wissenschaft und Religion und stellen sich die Frage: „Kommen die Außerirdischen in den Himmel?“

In der Justizanstalt Wien-Simmering wird der Schwerpunkt auf das Thema Gefangenen-Seelsorge gelegt, im erzbischöflichen Palais gibt es Einblicke in die Arbeit der Stabsstelle für Missbrauchs- und Gewaltprävention.

Schönborn macht Überraschungsbesuche

Kardinal Christoph Schönborn selbst wird während der Langen Nacht der Kirchen zwar nicht offiziell auftreten, er wolle allerdings wieder einigen Pfarren Überraschungsbesuche abstatten, so die Veranstalter. Dessen Bischofsvikar Dariusz Schutzki betonte ebenfalls die Offenheit der Veranstaltung: „Als gebürtiger Pole - ein Bischof mit Migrationshintergrund - ist mir diese Grenzenlosigkeit wichtig.“

Die Patronanz über die ökumenische Veranstaltung hat in diesem Jahr die Altkatholische Kirche inne. Für deren Bischof John Okoro lautet das diesjährige Motto: „Man muss aus seinem Haus treten, um zu lernen.“ Mit der Langen Nacht wolle man auch Berührungsängste abbauen.

Und bei der Langen Nacht soll es auch ein spektakuläres sportliches Ereignis geben. Im Rahmen des Steffl-Kirtags wird ein Tiroler den Stephansdom in 60 Meter Höhe überqueren. Die Distanz, die der Sportler zurücklegen will, beträgt rund 50 Meter - mehr dazu in Sportler balanciert über Stephansdom.

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