Berater: „Weniger Autos, weniger Kaufkraft“

Durch die Umgestaltung der Mariahilfer Straße könnte Kaufkraft abgezogen werden, weil weniger Menschen mit dem Auto kommen, so die Beratungsgesellschaft Standort+Markt. Laut Grünen ist aber genau das Gegenteil der Fall.

Mariahilfer Straße

APA/ Herbert Pfarrhofer

„Weniger Autos, weniger Kaufkraft“

Durch die geplanten neuen Einbahnregelungen im Grätzel entlang der Mariahilfer Straße ist es möglich, dass Kaufkraft abgezogen wird, weil weniger Menschen mit dem Auto kommen, sagte Roman Schwarzenecker von Standort+Markt.

Zentraler Kritikpunkt der Wirtschaft

Die Mariahilfer Straße zieht als Shoppingmeile nicht nur Wiener, sondern auch Einkaufshungrige aus dem Wiener Umland an. Wenn der Autoverkehr eingeschränkt wird, wie etwa durch den Verzicht der Querungsmöglichkeiten zwischen den Bezirken Mariahilf und Neubau, dann könnten Kunden künftig vermehrt auf die Shoppingcenter am Rande der Stadt ausweichen, sagte Schwarzenecker.

Schwarzenecker teilt damit die Meinung der Wirtschaftskammer, die sich immer wieder gegen die geplante Fußgängerzone ausspricht. Laut Berechnungen der Wirtschaftskammer kommen rund zehn Prozent der Kunden der Mariahilfer Straße mit dem Auto. Der Wegfall der Querungen ist einer der zentralen Kritikpunkte der Wirtschaft an der geplanten Fußgängerzone.

Grüne orten „Panikmache der Wirtschaftskammer“

„Erfahrungen aus dem In- und Ausland zeigen, dass Einkaufstraßen, die in Fußgängerzonen umgewandelt werden, massiv von den Effekten der Verkehrsberuhigung profitieren. Die Umwandlung in eine Fußgängerzone führt zu bis zu 20 Prozent Zuwachs beim Umsatz. Prominentes Beispiel dafür ist in Wien die Kärntner Straße“, so Hans Arsenovic, Sprecher der Grünen Wirtschaft Wien.

„Die Mariahilfer Straße ist heute an ihrer Grenze angekommen, die Fußgänger brauchen dort einfach mehr Platz, damit das Einkaufsvergnügen erhalten bleibt. Die Zufahrt zur Mariahilfer Straße und zu ihren Parkgaragen wird auch in Zukunft möglich sein, die Panikmache der Wirtschaftskammer ist also vollkommen überzogen“, so Arsenovic.

Aus dem Büro von Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) hatte es dazu schon früher geheißen, dass das Verkehrskonzept im Detail noch bis zum Sommer abgestimmt werde. Ab Spätsommer 2013 werde die Verkehrslösung getestet bzw. evaluiert. Bis zum Beginn der baulichen Neugestaltung 2014 könnten im Verkehrskonzept noch Änderungen vorgenommen werden.

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