Wien prämierte Ideen rund ums Rad

Die Stadt hat anlässlich des Fahrradjahres „smarte Ideen“ rund ums Rad gesucht: Am Montagabend wurden die Gewinner des Wettbewerbes der Kreativagentur „departure“ präsentiert. Auf dem mit 7.000 Euro dotierten ersten Platz landete die „Wiener Rad WG“.

Bei der „Wiener Rad WG“ handelt es sich um ein Projekt, das leer stehende Gassenlokale als Aufbewahrungsraum für Fahrräder vorsieht. Dem Konzept zufolge sollen die Bewohner der Umgebung nicht nur einen sicheren Platz für ihren Drahtesel zur Verfügung haben. Auch die Kommunikation in der Nachbarschaft könnte so verbessert werden, da sich die Radbesitzer in den Räumlichkeiten treffen.

235 Projekte bei „departure“ eingereicht

Insgesamt wurden 235 Projekte zum Thema Radfahren in der Stadt eingereicht - und das nicht nur aus Österreich. Es habe sogar Einreichungen vom Massachusetts Institut of Technology gegeben, berichtete Vizebürgermeisterin Renate Brauner (SPÖ). Abgegeben wurden Projekte zur Steigerung der Sicherheit, zu stilvollem Radeln, zum Radfahren mit Kindern, sowie auch stadtplanerische Konzepte, Mode, Apps oder Ideen zum bequemen Einkaufen.

Neben der „Wiener Rad WG“ zeichnete eine Jury auch das Projekt „Mobiler Fahrradständer“ aus. Dabei handelt es sich um eine temporäre Abstellmöglichkeit mit Betonfuß und Metallring, der flexibel - etwa bei Großveranstaltungen - eingesetzt werden kann.

Platz drei belegte die Idee „Tel-O-Porter“. Bei dem „Shared Urban Bike Trailer“ handelt es sich um einen Anhänger mit großem Volumen, der an jedes Rad montiert werden kann. Durch ein Verleihsystem könne den Wienern eine kostengünstige Transportmöglichkeit geboten werden.

Ideen sollen nicht in Schublade verschwinden

Zusätzlich vergab die Jury einen Spezialpreis an das Projekt „CyclingPublic“. Dabei handelt es sich um den Vorschlag, Radler für gefahrene Kilometer zu „belohnen“, etwa mit Gratis-Theaterkarten.

Das Publikumsvoting entschied „BikeLike Vienna“ - eine Smartphone-App und eine webbasierte Plattform - für sich. Daten zu Fahrraddynamiken, wie Steigungen, Stop-and-Go-Situationen und Vibrationen werden dabei durch GPS aufgezeichnet und in bestehende Routenplaner integriert. Diese Daten sollen der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.

Ebenfalls ausgezeichnet wurde das „Tragerl“, eine aus umweltfreundlichen Karton hergestellte Satteltasche, die auf dem Gepäckträger montiert werden kann. Sie kann beim Einkaufen im Supermarkt erstanden werden. Die Kreativagentur betonte, dass die Cycling-Affairs-Ideen zum Radfahren in Wien nicht in einer Schublade verschwinden sollen. Vielmehr will „departure“ Projekte bei der Umsetzung begleiten und unterstützen, wie Geschäftsführerin Bettina Leidl versicherte.

Velo-City-Konferenz und Radwoche stehen bevor

Mehr Menschen für das Fahrradfahren begeistern: Das hat sich die Stadt Wien zum Ziel gesetzt und das Jahr 2013 zum Fahrradjahr ausgerufen. Mehr als 160 Veranstaltungen sollen die Wienerinnen und Wiener mit dem Fahrrad in Kontakt bringen. Jetzt stehen mit Velo-City-Konferenz und Radwoche die Höhepunkte bevor. Vom 10. bis zum 16. Juni gibt es etwa die Rad-Arena auf dem Rathausplatz, eine große Radparade und das Fahrradpicknick - mehr dazu in Die Höhepunkte des Radjahres 2013.

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