Zwei Tote: Lkw-Fahrer verurteilt

Jener Lkw-Fahrer, der drei Fußgängerinnen auf einem Schutzweg erfasst hat, ist zu sechs Monaten teilbedingt verurteilt worden. Bei dem Unfall starben ein zwölfjähriges Mädchen und eine 59-jährige Frau. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Zwei Monate sprach die Richterin unbedingt aus, der Rest wurde dem Mann unter Setzung einer Probezeit auf Bewährung nachgesehen. Bei der Strafbemessung wurden zwei Sorgfaltsverstöße - das Übersehen der Fußgängerinnen und das teilweise Überrollen der Frauen, nachdem diese bereits niedergestoßen worden waren -, und die mit zwei Toten und einer Schwerverletzten schweren Folgen erschwerend gewertet. Insofern sei die Strafe bei einem möglichen Strafrahmen von bis zu einem Jahr „nicht sehr streng“, sagte die Richterin.

Beim Rechtsabbiegen übersehen

Der Verteidiger erbat Bedenkzeit, die Anklägerin gab keine Erklärung ab. Der Schuldspruch wegen fahrlässiger Tötung ist daher nicht rechtskräftig.

Der Lkw-Fahrer hatte am 8. Februar 2012 beim Rechtsabbiegen die drei Fußgängerinnen übersehen, die vorschriftsmäßig einen Schutzweg überquerten. Auf der Kreuzung Raxstraße - Laxenburger Straße erfasste der 13 Meter lange, tonnenschwere Lkw die Passantinnen, die ebenso Grünlicht hatten wie die zum Abbiegen in die Laxenburger Straße eingeordneten Fahrzeuge.

Mutter wurden beide Beine amputiert

„Es ist Grün geworden, dann sind wir losgegangen“, schilderte die Mutter des getöteten Mädchens nun als Zeugin. Sie habe dann mitansehen müssen, wie der Lkw ihre Tochter niederstieß und überrollte. Sie habe verzweifelt versucht, das Kind unter dem Fahrzeug hervorzuziehen. Da sei das Fahrzeug noch einmal angefahren, habe sie ebenfalls zu Boden gestoßen, „und dann habe ich bemerkt, wie meine Beine durchtrennt werden.“

Der 40 Jahre alten Frau mussten beide Beine abgenommen werden. Erst nachdem sie aus der Intensivstation des AKH entlassen wurde, erfuhr sie, dass ihre Tochter den Unfall nicht überlebt hatte. Das Mädchen hatte infolge des Zusammenstoßes eine tödliche Kopfverletzung erlitten - mehr dazu in Lkw erfasste Fußgänger: Zwei Tote.

Bei einem schweren Verkehrsunfall sind am 08. Februar 2012, in Wien-Favoriten zwei Menschen ums Leben gekommen.

APA/Georg Hochmuth

Unfall forderte zwei Tote und eine Schwerverletzte

Angeklagter: „Es tut mir leid“

Der Angeklagte hatte sich beim Prozessauftakt dahingehend schuldig bekannt, „dass ich die Fußgänger nicht gesehen und niedergestoßen habe“. Er entschuldigte sich bei den unter den Zuhörern anwesenden Angehörigen: „Es tut mir leid, was passiert ist, das schwere Unglück. Ich hoffe, dass Sie mir vergeben. Ich würde alles machen, um das ungeschehen zu machen.“

„Ich werde ihm die Absolution nicht erteilen. Ich vermisse mein Kind so sehr“, nahm die Mutter der Zwölfjährigen in ihrer Einvernahme darauf Bezug.