Fahrschule: Skandal zieht weite Kreise

Im Skandal rund um eine Erdberger Fahrschule haben sich mittlerweile 120 Geschädigte gemeldet. Der Hauptverdächtige wartet auf seine Einvernahme. Er soll als Hintermann bereits einmal eine Fahrschule in die Insolvenz geführt haben.

Der Mann, der in diesem Fall hauptverdächtig ist, soll bereits 2010 eine Fahrschule in Kaisermühlen in den Ruin geführt haben. Damals betrug der Schaden 400.000 Euro. 800 Fahrschüler haben bis heute keinen Cent ihres Kursgeldes gesehen.

Kurz darauf stieg der Verdächtige bei der Fahrschule in Erdberg ein. Die zuständige Magistratsabteilung bekam davon Wind und entzog dem Betreiber im Herbst die Fahrschulberechtigung. Er bekämpfte den Bescheid daraufhin am Rechtsweg bis zum Höchstgericht. Am 5. Juli legte die Fahrschule ihre Lizenz von sich aus zurück. Trotzdem wurden offenbar noch Fahrschüler aufgenommen. Einige zahlten sogar dafür, ohne eine Quittung zu bekommen.

Betrugsverdacht bei Wiener Fahrschule

ORF

„Hoffen, dass Inhaber freiwillig zurückzahlt“

Bisher meldeten sich bei den Konsumentenschützern des VKI 120 Geschädigte. „Angedacht ist, dass wir mit dem Inhaber Kontakt aufnehmen und gesammelt die ganzen Schäden geltend machen“, sagt Ulrike Wolf vom Verein für Konsumenteninformation. Es sei auch zu klären, ob ein Musterprozess geführt wird, sagt Wolf. „Das ist aber noch offen, weil wir natürlich hoffen, dass der Inhaber außergerichtlich und freiwillig zurückzahlt“ - mehr dazu in Fahrschüler betrogen: Bereits 60 Geschädigte.

Mittlerweile wird gegen drei Personen wegen des Verdachts auf gewerbsmäßigen Betrug ermittelt. Der Hauptverdächtige meldete sich auch bei der Polizei. Er darf Österreich nicht verlassen und wartet auf seine Einvernahme. Zwei Luxusautos und die Firmenkassa werden noch gesucht.