Radweg-Grün verblasst

Die zu Testzwecken grün gestrichenen Teile von Radwegen in Wien sorgen bei Kritikern wieder für Ärger. Nach rund zweieinhalb Monaten Testbetrieb sind für viele Radfahrer die grünen Stellen verblasst.

„Kaum noch zu unterscheiden“ sei das Grün auf dem Radweg vor dem Westbahnhof vom Asphalt der Gürtel-Fahrbahn, hieß es in einem „Kurier“-Artikel. Auch bei einem „Wien heute“-Lokalaugenschein bei den grün bestrichenen Radwegteilen auf der Ringstraße gab es Kritik: „Sehr dreckig, sehr schwer zu erkennen, bei Nacht sieht man die Markierung gar nicht“, meinte ein Radfahrerin gegenüber „Wien heute“. „Der Belag ist ziemlich umsonst und hat nicht sonderlich viel gebracht. Ursprünglich hab ich das ganz nett gefunden, aber jetzt ist der Belag ganz schwarz geworden“, sagte eine andere Radfahrerin.

Grün gefärbter Teil des Radwegs Ringstraße

ORF

Das Grün auf dem Ringstraßen-Radweg verblasst

Schon bei der Einführung der Testphase war die Farbe kritisiert worden, politische Motive waren von der zuständigen Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) aber zurückgewiesen worden - mehr dazu in Radwege: Teststrecken grün bepinselt.

Grün gefärbter Radweg auf der Wiener Ringstraße

ORF

So sah der Radweg beim Volksgarten im Mai 2013 aus

Dauer des Testbetriebs noch offen

Die Ergebnisse des Pilotversuchs hätten bereits Ende Juni vorliegen sollen, weil die Auswertung länger dauert, verlängert sich die Testphase - mehr dazu in Verzögerung bei grünen Radwegen.

Wie lange der Testbetrieb noch dauert, wurde aus dem Büro von Verkehrsstadträtin Vassilakou auf „Radio Wien“-Anfrage nicht beantwortet. An der Bepinselung halte man jedenfalls fest, für mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer.

„Es ist ein Teil der Untersuchung, wie wirkt die Farbe, bleibt sie erhalten oder wird sie abgefahren, das wird Teil der Evaulierung sein und am Ende der Radsaison wird des Ergebnisse geben“, kommentierte Wiens Radverkehrs-Beauftragter Martin Blum in einem „Wien heute“-Interview.

Radfahrerin auf grün gestrichenem Radweg beim Westbahnhof

ORF

Für viele Radfahrer ist das Grün nicht mehr von Grau zu unterscheiden

Keine Markierung in der Mariahilfer Straße

In der neuen Mariahilfer Straße wird es hingegen für Radfahrer keine eigene Markierung geben. Hier würden die Menschen dann mehr aufeinander Rücksicht nehmen, hieß es. Die Vorbereitungen für die Umgestaltung der Mariahilfer Straße laufen derzeit, Bedenken gibt es von Busfahrern der Wiener Linien, sie haben Bedenken wegen der geplanten Busspur - mehr dazu in Mariahilfer Straße: Busfahrer besorgt.

Links: