Pixelkunst im Teletext und im Funkhaus

Der Teletext ist der erste Informationsdienst des elektronischen Zeitalters und auch eine Spielwiese für Künstler. Ab 15. August startet das Internationale Teletext Art Festival (ITAF) 2013. Die Bilder sind auch im ORF-Funkhaus zu sehen.

Seit mehr als 40 Jahren wird der Teletext täglich von Millionen Menschen genutzt. Schon bald nach seiner Einführung erkannten auch Künstlerinnen und Künstler die gestalterischen Möglichkeiten des Mediums. Nur sechs Farben plus weiß und schwarz sind möglich, die Grafik basiert auf Pixeln, das Bildformat ist klar festgelegt. Diese minimale Ästhetik und die begrenzten technischen Möglichkeiten stellen eine interessante Herausforderung für die künstlerische Produktion dar - von Post-Punk bis Concept-Art.

Visueller Reiz in der HD-Welt

Für die Erstellung von Teletext-Seiten müssen besondere Eingabeeditoren und Dateiformate verwendet werden. Eine Seite hat nur 24 Zeilen und 40 Spalten. Um die Grafik-, Text- oder Hintergrundfarbe zu ändern oder ein Blinken einzufügen, muss jeweils ein Steuerzeichen gesetzt werden. Dieses Archaische, die Reduktion auf einzelne Pixeln, hat in der heutigen Welt der HD-Auflösung einen starken visuellen Reiz. Elemente der Teletext-Ästhetik finden sich an vielen Stellen - auf Hauswänden und in Graffitis, in Videos und Animationsfilmen und auf Webseiten im Internet.

Die in Helsinki beheimatete Künstlerkooperative FixC organisierte 2012 in Zusammenarbeit mit dem finnischen Fernsehen YLE und dem ARD Text in Deutschland das erste Internationale Teletext Art Festival ITAF, um den Künstlern der elektronischen Kunstszene die Präsentation ihrer Arbeiten zu ermöglichen.

In diesem Sommer geht das Festival in die zweite Runde. An ITAF 2013 sind neben ARD Text auch ORF Teletext und der Schweizer Teletextt beteiligt. Insgesamt 16 internationale Künstler/innen nehmen am Wettbewerb teil - Goto80, Cordula Ditz, Dan Farrimond, Dragan Espenschied, Jarkko Räsänen, Juha van Ingen, Seppo Renvall, Kathrin Günter, LIA, Manuel Knapp, Max Capacity, Raquel Meyers, Daniel Egg, Ubermorgen, John Lawrence und Marc Lee. Erstmalig zeichnet eine Jury aus Experten wie Voin de Voin, Paul B Davis und Rosa Menkman einen der beteiligten Künstler mit dem Teletext Art Prize 2013 aus.

Die Kunstwerke sind ab Donnerstag auch auf den großen Fernsehern im ORF-Funkhaus in der Argentinierstraße zu sehen.

Das Publikum erhält zudem die Möglichkeit, für sein favorisiertes Kunstwerk zu stimmen und eine von 30 USB-Speicherkarten, die exklusiv für das Teletext-Kunstfestival designt wurden, zu gewinnen. Das Festival wird von der finnischen Künstlerkooperative FixC kuratiert. Die Kunstwerke werden nicht nur auf den Teletext-Seiten gezeigt, sondern auch am 6. September im Deep Space des Ars Electronica Centers im Rahmen des Ars Electronica Festivals 2013 „TOTAL RECALL - The Evolution of Memory“ in Linz und vom 15. August bis 15. September 2013 im ARD-Hauptstadtstudio in Berlin.

Vom 15. August bis zum 15. September sind die Kunstwerke im ORF Teletext ab Seite 470, im ARD Text ab Seite 850 und im Schweizer Teletext ab Seite 750 zu sehen.

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