Alles dreht sich beim Radkult-Festival

Was ein Chor, eine Lesung oder ein Poetry-Slam mit Fahrrädern zu tun haben, kann beim Radkult-Festival herausgefunden werden. Ab Freitag dreht sich im MAK alles um das Fahrrad. Radfilme, Fahrradkunst und Bike-Action stehen auf dem Programm.

„Wien wird von außen als eine der Städte mit der lebendigsten Fahrradkultur wahrgenommen. Beim Radkult-Festival haben die Wienerinnen und Wiener die Möglichkeit, dies auch selbst festzustellen“, meint der Veranstalter. Von 13. bis 19. September findet zum zweiten Mal das Radkult-Festival statt.

Das MAK als Fahrrad-Zentrale

Das Radkult-Festival ist Teil der Wiener Mobilitätswoche, in der „umweltfreundliche und mobile Vielfalt“ gefeiert wird. Das Festival gastiert im Museum für angewandte Kunst (MAK) am Stubenring. "Nach unserer Wahrnehmung gibt es dieses Jahr mehr Radfahrerinnen und Radfahrer in Wien als letztes Jahr. Wir hoffen, dazu beizutragen, dass es noch mehr werden und auch im Herbst und Winter weitergefahren wird“, erzählt der Veranstalter Alec Hager.

Durch die neue Mariahilfer Straße hat sich laut Hager der Radboom noch verstärkt. „Die Mariahilfer Straße ist die am drittmeisten befahrene Straße von Radfahrern. 5.000 nutzen sie täglich. Auch Kinder sind jetzt dort mehr mit dem Rad unterwegs. Die Umwandlung hat sich jetzt schon bezahlt gemacht“, sagt Hager.

Eine Mischung aus Fahrradkunst, Radfilmen, Bike-Action und Familienprogramm soll den Garten des MAK beleben. In ganz Wien finden Side-Events statt. Den Auftakt macht der Vienna Tweed Ride. Danach folgen ein Fahrradpicknick und das Public Screening einer internationalen Kurzfilmauswahl.

Frauen in Tweed auf dem Rad

Pter Provaznik

Liebe, Arbeit und Party sind Themen der Bike-Filme

Auf das Kurzfilmprogramm ist das Team von Radkult besonders stolz. Die Filme, die gezeigt werden, stammen aus der ganzen Welt, von Indonesien bis zu den USA, von Ägypten bis Ungarn. „Love“, „Work“ und „Party“ sind die Themen der internationalen Bike-Filme. Gezeigt werden Highlights des Radfilmfestivals „Veloberlin Filmaward“ und „Bicycle Film Festival“ verbunden mit einer Auswahl an aktuellen Produktionen.

Ein Mann auf dem Fahrrad mit Backwaren

Bike for Bread

Das Rad als Arbeitsgerät in den unterschiedlichsten Ländern des Erdballs: Zu sehen beispielsweise im Film „Bike for Bread“ (Ägypten/Schweiz 2013) am Samstag, dem 14. September um 20.00 Uhr

Am Samstag folgt der „Community Day“ mit Rad-Yoga, zwei internationalen Filmvorstellungen und einem Wettbewerb von Radboten und Lastenradfahrern. Der „1. Wiener Fahrradchor“ feiert um 18.00 Uhr mit Fahrradliedern Weltpremiere im MAK. Bei dem offenen Spontanchor darf jeder mitmachen. Treffpunkt für die Probe ist am Samstag um 14.00 Uhr im Innenhof vom MAK.

Danach treten Fixies in drei Disziplinen an: Trackstand (Wer balanciert am besten?), Skid (Wer schlittert am weitesten?) und Foot Down (Wer rempelt die anderen am längsten an?). Bei den „Nasty Bike Games“ wird horizontales Bungee-Jumping per Rad versucht sowie längstmöglich auf dem Rodeo-Bike geritten.

Rad-Schnitzeljagd am Sonntag

Der Sonntag steht im Zeichen der Familie, mit der Rad-Schnitzeljagd „FamAlleyCat“, die laut den Veranstaltern sehr beliebt ist. Im Vorjahr nahmen über 100 Familien daran teil.

Kind auf Minibike

Pter Provaznik

Nach dem Wochenende geht es weiter mit dem Radreisevortrag „Sieben Jahre Rad“, einer Radliteratur-Lesung im MAK und einem BikePopQuiz im Radlager. Den Abschluss macht der Bike-Poetry-Slam mit dem Abschlusskonzert von Mieze Medusa im „Fania Live“ in den Stadtbahnbögen.

Reise, Poesie und Film: Räder in allen Genres

Als internationale Gäste erwartet das Radkult-Festival unter anderem den ewigen Radreisenden und Schriftsteller Claude Marthaler aus Genf, den italienischen Radpoeten Allessandro Ricci mit seinem Radgedichte-Projekt „Borracce di Poesia“ und den ungarischen Radfilmemacher Levi Klara mit seinen Produktionen „Cycle me home“ und „Feel free“.

Aus dem renommierten „Internationalen Bicycle Film Festival“, das fünf Jahre in Wien gastierte, hat die Radlobby IGF gemeinsam mit CIDCOM Productions im Jahr 2012 das eigenständige, lokale „Radkult Festival“ kreiert. Es werden insgesamt bis zu 3.000 Besucherinnen und Besucher erwartet.

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