Durch Wohnungstür: Frau angeschossen

Ein mysteriöses Attentat hat sich am Freitagabend in Wien-Ottakring ereignet. Eine Frau kam mit ihrem Freund nach Hause. Gleich darauf feuerte ein unbekannter Schütze durch die Wohnungstür und traf die 27-jährige Frau.

Kurz vor 20.30 Uhr kam das serbische Paar gerade vom Einkaufen nach Hause. Die Frau stellte im Vorraum ihrer Wohnung auf dem Schuhmeierplatz die Einkaufstaschen ab, als der Täter oder die Täterin durch die Wohnungstür schoss.

Frau an Hand und Hüfte getroffen

Die Frau wurde an der Hand getroffen, die Kugel blieb dann in der Hüfte stecken. Sie wurde dadurch schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Während der Unbekannte flüchten konnte, versuchte der 41-jährige Freund der Frau, Hilfe zu holen. Er spricht allerdings kaum Deutsch, weil er erst seit zwei Monaten in Wien lebt. Der Mann telefonierte mit einem Bekannten, der dann die Rettung und die Polizei alarmierte. Die Frau wurde ins AKH gebracht und noch am Abend operiert.

Zunächst war die Polizei davon ausgegangen, dass der 41-jährige Lebensgefährte etwas mit dem Schussattentat zu hat. Er war von den Einsatzkräften mit blutverschmierten Händen vorgefunden worden, was aber von den Rettungsmaßnahmen herrühren dürfte, so Polizeisprecher Thomas Keiblinger.

Beide hatten Trennung hinter sich

Das Paar erzählte in den Einvernahmen, die getrennt voneinander stattfanden, die gleiche Geschichte von dem Schussattentat durch die Tür. Die Wohnung wurde danach von Beamten der Spezialeinheit WEGA durchsucht, weder ein unbekannter Täter noch eine Waffe wurde gefunden.

Die Hintergründe für das Attentat sind noch unklar, könnten aber im privaten Umfeld liegen. Sowohl die angeschossene Frau als auch ihr neuer Freund hatten sich offenbar gerade von ihren Partnern getrennt. Beide haben auch Kindern mit ihren Ex-Partnern, die aber nicht in der Wohnung leben. Die Polizei sucht nun Zeugen, die den Schützen in dem Wohnhaus bzw. in einem nahegelegenen Park beim Schuhmeierplatz gesehen haben. Die Nachbarn hatten von dem Vorfall nichts mitbekommen, sagte Keiblinger.

Die Frau soll Montagvormittag noch einmal detailliert befragt werden. Sie wird derzeit im Spital von der Polizei bewacht. Die Tatortarbeit war am Samstagvormittag bereits abgeschlossen.