Spitzenkandidaten haben gewählt

Die Bundesspitzenkandidaten der Parteien, die in Wien wahlberechtigt sind, haben ihre Stimmen für die Nationalratswahl abgegeben. Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ), FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und Eva Glawischnig (Grüne) zeigten sich dabei optimistisch.

Begonnen hat der Wahltag für den Kanzler schon früh. Wie Faymann berichtete, habe er bereits um 5.30 Uhr gefrühstückt. Dafür verantwortlich sei seine Tochter gewesen, die ihn schon im Morgengrauen aufgeweckt habe.

Zur Stimmabgabe in Wien-Liesing erschien Faymann mit seiner Ehefrau Martina. In dem überaus kleinen Wahllokal herrschte enormes Gedränge. Faymann musste auch gut fünf Minuten ausharren, bis er an der Reihe war, den Stimmzettel in die Urne zu werfen.

Werner Faymann bei der Stimmabgabe

APA/Schlager

Ein Kuss bei der Stimmabgabe

Der Spitzenkandidat der FPÖ, Heinz-Christian Strache, wählte zu Mittag in einer Schule in Wien-Landstraße. Er freue sich „über jedes Plus“, sollten die Freiheitlichen die 20-Prozent-Marke erreichen, wäre das ein „Riesenschritt“, sagte Strache. „Sollten wir Platz zwei erreichen, würde dies ein blaues Wunder und ein politisches Erdbeben bedeuten“, so der FPÖ-Chef.

Strache: Stimmzettel „Zeichen der Nächstenliebe“

Der FPÖ-Obmann kam eine Viertelstunde zu spät und alleine in das Wahllokal in die Wiener Hainburgerstraße. Bevor er schließlich zur Wahlurne vorgelassen wurde, musste Strache aus organisatorischen Gründen noch einige Minuten warten. Als er dann den Stimmzettel ausgehändigt bekam, meinte er in Anspielung auf den Wahlslogan der FPÖ: „Das ist ein Zeichen der Nächstenliebe.“

Nach dem Urnengang wollte der oberste Blaue noch ein Fitnessstudio aufsuchen und anschließend mit seiner Verlobten essen gehen. Danach werde er ins Büro zu seinen Mitarbeitern fahren und der Wahlergebnisse harren, sagte Strache.

Strache wirft Stimmzettel in Urne

APA/Fohringer

„Ein Zeichen der Nächstenliebe“

Glawischnig hofft auf „ein gutes Plus“

Gemeinsam mit Ehemann Volker Piesczek ist Grünen-Spitzenkandidatin Eva Glawischnig am frühen Sonntagnachmittag in einer Volksschule in Wien-Hernals wählen gegangen. Für den Ausgang der Nationalratswahl sei sie „zuversichtlich, aber schon sehr aufgeregt“, sagte sie den wartenden Journalisten. Auf eine Ergebnisprognose wollte sie sich nicht einlassen, sie erwarte sich „ein gutes Plus“.

Den Vorabend der Wahl habe sie bei einer Flasche Wein mit guten Freunden verbracht, sagte Glawischnig, und dann „total gut“ geschlafen. Ihr weiteres Programm für den Wahltag: „Jetzt werde ich noch den Geschirrspüler ausräumen, und dann geht’s ins Büro.“ Sie habe ein gutes Gefühl und sei mit sich und dem Wahlkampf der Grünen zufrieden. „Ich hoffe, dass es sich ausgezahlt hat.“

Glawischnig und Piesczek

APA/Pfarrhofer

Wählen und dann Geschirrspüler ausräumen

Bundespräsident machte den Abschluss

Der Bundespräsident machte den Abschluss: Heinz Fischer ist am frühen Nachmittag in Begleitung seiner Frau Margit in seinem traditionellen Wahllokal in der Josefstadt zur Wahlurne geschritten. Befragt nach möglichen Koalitionen nach der Wahl gab sich Fischer vor Journalisten zugeknöpft.

Heinz Fischer schreitet zur Wahlurne

APA/Bundesheer/Peter Lechner

Heinz Fischer geht zur Wahl

Er erhoffe sich durch die Wahl die „Grundlage für eine gut arbeitende Regierung“ und eine angemessene Wahlbeteiligung. Empfangen wurde der Bundespräsident im Wahllokal von einer sechsköpfigen Wiener Künstlergruppe. Diese wollte nach eigenen Angaben keinen Protest zum Ausdruck bringen, sondern habe sich „selbst Mut gemacht zu wählen“. Einer der Aktivisten der Gruppe trug eine Affenmaske.

Links: