Westbahn fuhr 2012 Verlust ein

Der private ÖBB-Konkurrent Westbahn hat 2012 einen Verlust von 23,45 Mio. Euro eingefahren. Auch die Busgesellschaft Westbus schrieb ein Minus. Vorstand Clemens Schneider bezeichnet eine „schwarze Null“ für 2015 als realistisch.

„Seit Anfang des Sommers schreiben wir Monat für Monat operativ schwarze Zahlen“, sagte Rail-Holding-Vorstand Schneider. Die Rail Holding hält 100 Prozent an der Westbahn. Für 2014 peilt Schneider auch unterm Strich, also nach Abschreibungen und Eigenkapitalverzinsung, eine „schwarze Null“ an, realistischer sei aber 2015.

„Harter Preiskampf mit ÖBB“

2012 betrug der Verlust 23,45 Mio. Euro. Der harte Preiskampf mit den staatlichen Bundesbahnen und Startkosten hätten dem privaten Bahnanbieter in seinem ersten vollen Geschäftsjahr zu schaffen gemacht, so Schneider. Er bestätigte damit einen Bericht der Tageszeitung „WirtschaftsBlatt“ (Freitag-Ausgabe). Der Verlust sei höher ausgefallen als ursprünglich kalkuliert. Die anfänglichen Businesspläne seien zu ambitioniert gewesen. Mit 2011 seien die Zahlen nicht vergleichbar, da die Westbahn erst im Dezember 2011 den Betrieb aufgenommen habe.

Westbahn

Westbahn

Kredit für Züge über 145 Mio. Euro

Zum Westbahn-Verlust kam in der Rail-Holding-Bilanz für 2012 noch ein Minus von 1,7 Mio. Euro von Westbus, rund die Hälfte davon ist der Rail Holding anzurechnen. An dem Linienbusunternehmen hält die Rail Holding 49 Prozent, der Rest gehört dem Busanbieter Blaguss. Die Rail Holding als Gruppe verlor 2012 dementsprechend rund 24,3 Mio. Euro. Auch bei Westbus habe der Wettbewerb mit den ÖBB zu niedrigeren Fahrpreisen geführt und entsprechend die Umsätze belastet, sagte Schneider.

Neun Mio. Rückzahlung jährlich für Züge

Den rund 145 Mio. Euro schweren Kredit für die Züge will die Westbahn innerhalb von 16 Jahren tilgen. Pro Jahr soll ein Sechzehntel, also rund neun Mio. Euro, zurückgezahlt werden, so Schneider.

Rail Holding-Aktionäre sind - nach einer im April erfolgten Kapitalerhöhung - zu 46,90 Prozent die Haselsteiner Familien Privatstiftung des Bauindustriellen Hans Peter Haselsteiner (STRABAG), die französische Staatsbahn SNCF Voyages Developement SAS mit 28 Prozent und die Schweizer Augusta Holding AG von Erhard Grossnigg zu 25,10 Prozent.

Link: