Aufregung um Kerzen im Stephansdom

Umweltschützer kritisieren den jährlich anfallenden Müll der Alukerzen im Stephansdom und fordern eine umweltverträglichere Lösung. Dompfarrer Toni Faber möchte die Opferlichter mit Alufassung aber beibehalten.

5,2 Millionen Menschen besuchen jährlich den Stephansdom. Viele von ihnen zünden auch eine Kerze an. Diese sind in Aluminium eingefasst - was Umweltschützer für nicht mehr zeitgemäß halten. In der Studie wird die Zahl der verwendeten Alu-Opferlichter allein im Dom mit drei Millionen pro Jahr beziffert, berichtete die „Wiener Zeitung“.

„Wir haben für unsere Zwecke keine bessere Alternative gefunden. Wir haben das durchdiskutiert. Es handelt sich um 750 Kilo Aluminium pro Jahr, die von der Firma recyclet werden, die uns die Opferlichter verkauft“, sagte Faber gegenüber Radio Wien.

Kerzen im Wiener Stephansdom

APA/Roland Schlager

Besucher beim Anzünden von Kerzen im Stephansdom

Kerzen auch willkommene Einnahmequelle

Kerzen mit Glaseinfassung würden mehr Platz brauchen und die Kirche könnte den Gläubigen nicht so viele Lichter anbieten, sagte Faber: „Da wäre vom Platz her nicht einmal die Hälfte an Lichtern möglich.“

Der Dompfarrer räumte aber auch ein, dass die Opferlichter eine willkommene Einnahmequelle sind. „Natürlich bringt es mir auch gute Einnahmen. Wir sind an die 80 Mitarbeiter in der Domkirche. All das wird natürlich auch durch diese Kerzennahmen mitfinanziert“, sagte Faber.

Faber: Keine elektrischen Lichter

Elektrische Kerzen wie in Italien oder Spanien kommen für den Dompfarrer nicht in Frage. „Unserem kulturellen Standard entspricht es glaube ich einfach nicht, eine Münze einzuwerfen und dann zwei Stunden ein elektrisches Licht brennen zu haben. Das ist ein Niveau auf das wir uns nicht begeben haben“, sagte Faber. Auch die Rußbelastung für den Innenraum sei überschaubar.

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