AKH: Ärzte drohen mit internen Anzeigen

Der Konflikt zwischen den Ärzten und der AKH-Leitung spitzt sich weiter zu. Grund sind Einsparungen bei den Nachtjournaldiensten. Bei einer Betriebsversammlung beschlossen die Ärzte schärfere Proteste und drohen mit internen Überlastungsanzeigen.

Der Wiener Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres sicherte den rund 300 anwesenden Ärztinnen und Ärzten bei der Betriebsversammlung am Dienstag die volle Unterstützung durch die Kammer zu. Neben weiteren Betriebsversammlungen wurde auch beschlossen, „Überlastungsanzeigen“ zu machen.

„Kollegen, die aufgrund der Reduktion der Journaldienste eine Gefahr für die Patienten sehen, müssen eine Anzeige an die Verantwortlichen machen, das sind hauptsächlich das Rektorat bzw. der Direktor des Spitals“, erklärte Szekeres.

Seit Jahresbeginn weniger Journaldienste

Mit 1. Jänner 2014 wurden an den Universitätskliniken der MedUni Wien am AKH elf Nachtjournaldienste gestrichen, dafür habe man laut Aussendung der MedUni Wien 22 neue Ärzte eingestellt. In der Aussendung ist von einer Verlagerung von routinemäßigen Tätigkeiten in die Tagesstunden die Rede. Die Versorgung von akuten Notfällen sei keinesfalls gefährdet.

Für den Betriebsratsobmann des wissenschaftlichen Personals, Thomas Perkmann, bedeuten diese „nicht legitimen“ Umschichtungen jedoch Zusatzbelastungen für die Mitarbeiter und fehlende Leistungen für die Patienten - mehr dazu in Nachtdienste am AKH eingespart (wien.ORF.at; 2.1.2014).

Konflikt mit langer Vorgeschichte

Der Konflikt hat eine lange Vorgeschichte: Bereits 2011 sollten an den Wiener Universitätskliniken 24 ärztliche Journaldienste gestrichen werden. Aufgrund anhaltender Proteste nach Medienberichten wurde diese Kürzung jedoch nicht durchgeführt. Als bekanntwurde, dass die Nachtjournaldienste mit 1. Jänner 2014 gestrichen werden sollten, hatten die Ärzte Proteste angekündigt - mehr dazu in Weiter Protest gegen Kürzung.

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