Primarärzte planen Spitalsreform mit

Sechs Zwillingsspitäler und das AKH sollen im Jahr 2030 die Gesundheitsversorgung in Wien sicherstellen. Über das Wie wird jetzt nicht nur politisch diskutiert. Eingebunden in die Reform sind auch alle Primarärzte.

Zentrale Frage ist, wie die Wiener Spitäler künftig aussehen sollen. SPÖ-Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely legte dafür mit dem Wiener Spitalskonzept die Leitlinien vor. Neben der politischen Diskussion wie am Freitag im Landtag bestimmen jetzt erstmals auch alle Primarärzte mit, wie die Reform ihrer Spitäler ausschauen soll.

„Die Wienerinnen und Wiener werden auch in den nächsten Jahrzehnten die beste Versorgung in den Wiener Gemeindespitälern vorfinden. Dafür ist aber Veränderung und Vorausschau notwendig. Daher binden wir schon jetzt alle Primarärztinnen und Primarärzte ein, um die Schwerpunkte zu bilden“, so Wehsely. Die Reform soll nicht nur das hohe Niveau der medizinischen Leistungen in Wien erhalten, sondern es auch noch ausbauen.

Visualisierung des Krankenhauses Nord, das 2015 teilweise in Betrieb gehen soll

APA/Architekturbüro Wimmer

Geplantes Krankenhaus Nord

Sechs Zwillingsspitäler und das AKH

Künftig soll es fächerübergreifende Zentren geben. Welche das sein werden, daran arbeiten sämtliche Primarärzte der Stadt-Wien-Krankenhäuser. Die Spitalslandschaft im Jahr 2030 soll aus sechs Zwillingsspitälern bestehen, alle modernisiert, erweitert und zum Teil komplett neu gebaut:

  • Kaiser-Franz-Josef und Rudolfstiftung
  • Wilhelminenspital und KH Hietzing
  • Donauspital und KH Nord

Dazu kommen noch zentral die Uni-Kliniken des AKH.

Weniger Betten

Das „Spital der Zukunft“ soll über weniger Betten verfügen, weil immer mehr ambulant oder tagesklinisch gemacht werden kann. „Es werden aber in allen Spitälern Erstaufnahmestationen sein, und jeder Wiener und jede Wienerin kann in jedes Spital gehen und bekommt dann die Versorgung, die er oder sie braucht“, so Wehsely.

Der Regierungspartner stützt die Reform: „Die hohe Qualität der Gesundheit muss gewährleistet sein und das ist sie mit diesem Konzept“, so der Klubobmann der Grünen, David Ellensohn.

Opposition gespalten

Die Oppositionsparteien sind sich zur Spitalsreform nicht einig. Die FPÖ sieht keine Reform, die ÖVP will stärker eingebunden sein: „So wie die Reformen derzeit aussehen, die uns präsentiert worden sind, ist es keine Reform. Es ist Geldverschwendung im großen Stile“, sagte David Lasar, FPÖ-Gesundheitssprecher.

„Wir sind Weltmeister im Spitalsliegen. Das hier Veränderungen kommen müssen, das predigen wir seit Jahrzehnten. Hier fehlt die Information, aber ich hoffe, dass es jetzt nachgebracht wird“, so ÖVP-Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec.

Die Spitalsfinanzierung - auch durch den Bund - ist am Freitag im Landtag einstimmig beschlossen worden. Nun tüfteln die Abteilungschefs der Spitäler weiter am „Masterplan“. Erste Ergebnisse sollen zum Jahresende vorliegen.

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