Für Kinos „2013 kein perfektes Jahr“

Seit den späten 1980er Jahren haben in Wien 32 Kinos zugesperrt. Die Besucherzahlen sind rückläufig, der Trend zum Download oder Stream macht den Lichtspielhäusern zu schaffen. „2013 war sicher nicht das perfekte Jahr“, hieß es vom Fachverband.

Das Gloriette Kino in Wien-Penzing ist seit 2012 zugesperrt, das Landstrasser-Stadtkino hat erst im vergangenen Jahr mit dem Künstlerhaus in der Inneren Stadt funsioniert und aus den Breitenseer Lichtspielen soll Szene-internen Gerüchten zufolge womöglich gar ein Museum werden.

Fünf Millionen Kinogeher

Christian Dörfler vom Wiener Fachverband für Lichtspieltheater sieht keinen Grund Alarm zu schlagen. „Die Wiener Kino-Szene lebt gut, es gibt bessere und schlechtere Jahre - 2013 war sicher nicht das perfekte Jahr“, sagt Dörfler. Denn im Jahr 2013 ging die Besucherzahl österreichweit im Vergleich zum Vorjahr um 4,3 Prozent zurück. Das sind 15 Millionen Menschen - auf die Wiener Kinos entfallen jährlich davon etwa fünf Millionen Kinogeher.

Trotzdem sind von den ursprünglichen 59 Lichtspieltheatern, die noch in den 1980er Jahren über das gesamte Stadtgebiet verteilt waren, nur mehr 27 übrig. Vor allem Programmkinos haben es immer schwerer mit groß angelegten Kinozentren mitzuhalten. „Ein Ein-Saal-Kino noch dazu am Stadtrand ist ohne massive Förderung einfach nicht haltbar“, sagt Dörfler, selbst Geschäftsführer des English Cinema Haydn, das räumlich erweitert und im Jahr 2013 damit ein Besucher-Plus eingefahren hat.

Trend zum Original-Ton

Der Trend zum Streamen und Downloaden „ist natürlich etwas, das uns schmerzt, wenn es das nicht gäbe, wäre es besser“, sagt Dörfler. Allerdings nannte er den Trend des Filmansehens in Originalsprache. Immer mehr Menschen würden nicht mehr auf die originalen Stimmen der Filmstars verzichten wollen und synchronisierte Filme vermeiden, so Dörfler.

Letztendlich liege es aber immer an den Filmen, sagt Dörfler: „Je mehr Blockbuster, desto höher die Besucherzahlen.“ Nur eben die Wiener Ein-Saal-Kinos profitierten davon am wenigsten, worunter auch die Vielfältigkeit des Angebot vor allem im Nischenbereich leiden würde - Programmkinos kämpfen ums Überleben.

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