Trickdiebinnen scheitern an Nachbarn

Drei Trickdiebinnen sind in Wien noch in der Wohnung des Opfers festgenommen worden. Der Nachbar hatte beobachtet, wie sich eine verdächtige Frau einer 74-Jährigen aufgedrängt hatte, und dann rasch und heimlich die Polizei alarmiert.

„Der Held in dieser Geschichte ist der Nachbar“, sagte Polizeisprecher Thomas Keiblinger. Die drei Frauen hatten die betagte Dame am 8. Februar unbemerkt von der Straße bis in ihre Wohnung verfolgt. Im Stiegenhaus sprach eine der Beschuldigten die 74-Jährige an und wollte ihr mit den Einkaufstaschen helfen.

Opfer bemerkte Diebstahl nicht

Beim Betreten der Wohnung ließ sie die Tür einen Spalt offen, sodass sich die Komplizinnen einschleichen konnten. Während zwei der Frauen ihr Opfer ablenkten, raffte die Dritte laut Keiblinger Schmuck und Ersparnisse - mehrere tausend Euro - an sich. Als wenig später die vom aufmerksamen Nachbarn alarmierten Polizisten an die Wohnungstür klopften, hatte die 74-Jährige von den Diebstählen noch gar nichts bemerkt. Die drei Frauen wurden an Ort und Stelle festgenommen.

„Ohne die Hilfe des Nachbarn hätten wir sie nicht gefasst“, sagte Keiblinger. In vielen Fällen von Trickdiebstahl bemerken die fast immer hochbetagten Opfer erst Tage später das Fehlen von Geld und Wertgegenständen, oder Verwandte bzw. die Heimhilfe schöpfen Verdacht, sofern die Bestohlenen überhaupt jemandem vom ungewöhnlich „hilfsbereiten“ unbekannten Besuch erzählen.

Weitere Opfer befürchtet

„Die Verdächtigen haben hoch professionell agiert, das Opfer mit einem Trick abgelenkt und versucht, die Beute beim Eintreffen der Beamten in Laden und Kästen zu verstecken“, so Keiblinger. Das Trio befindet sich in Haft. Die Ermittlungen des Landeskriminalamts laufen auf Hochtouren, weil der Verdacht besteht, dass die drei Frauen für weitere ungeklärte Diebstähle infrage kommen. „Dabei agierten die Beschuldigten immer mit dem sogenannten ‚Zettel - Tuch - Glas Wasser-Trick‘. Die Kriminalbeamten überprüfen derzeit alle ähnlich gelagerten Fälle.“