Mahü: Vassilakou stört „elendige Wadlbeißerei“

Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) wünscht sich eine „gute Lösung“ für die Mariahilfer Straße. Das gehe aber nur, wenn die „elendige Wadlbeißerei aufhört“, sagte sie im „Radio-Wien“-Interview und kritisierte die Opposition.

„Es wird dauernd ein negatives Bild der Mariahilfer Straße gezeichnet“, sagt Vassilakou im Gespräch mit ORF Wien-Chefredakteur Paul Tesarek. „Ich habe den Eindruck, dass kein anderer Ort in Österreich systematisch dermaßen schlecht geredet wird.“ Sie wünsche sich eine gute Lösung für die Einkaufsstraße: „Das geht nur, wenn die elendige Wadlbeißerei aufhört.“

Schöne Seiten des Projekts in Vergessenheit geraten

Die beiden Oppositionsparteien ÖVP und FPÖ hätten die Umgestaltung von Anfang an nur für Wahlkampfzwecke genutzt, so Vassilakou. Sie hätten dadurch ein schlechtes Bild der Mariahilfer Straße an die Öffentlichkeit gebracht. Dadurch sei in Vergessenheit gerat, dass es sich um ein „wunderschönes Projekt“ handelt, das sich viele Bewohnerinnen und Bewohner der beiden betroffenen Bezirke wünschen würden.

Unter anderem kritisierten die Gegner, dass an der Bürgerbefragung zur Mariahilfer Straße nur Anrainerinnen und Anrainer teilnehmen dürfen. „Wir haben uns an der Bezirksvertretungswahlordnung orientiert. Und die sieht vor, nur die Anrainer - auch EU-Bürger - zu befragen. Würde man die Geschäftsleute auch dazu nehmen, würden sich sehr schwierige Fragen ergeben: Was wäre, wenn die mit ‚Ja‘ stimmen, während die Anwohner mit ‚Nein‘ stimmen und umgekehrt“, sagte Vassilakou. „Was passiert mit Geschäftsleuten, die auch im Bezirk wohnen, haben die zwei Stimmen?“

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Maria Vassilakou

ORF/Lattinger

Verkehrsstadträtin Vassilakou mit ORF-Chefredakteur Tesarek

„Sehr enger Kontakt mit Garagenbetreibern“

Auf den ÖVP-Vorwurf, die Stadt würde sich die Befragten aussuchen, um das gewünschte Ergebnis zu bekommen, antwortete die Verkehrsstadträtin: „Ein schwarzer Bezirk hat erst vor kurzem über ein Parkpickerl abgestimmt. Dort wurde gleich vorgegangen.“

Kritik an der Neugestaltung der Mariahilfer Straße kam nun auch von den Garagenbetreibern rund um die Einkaufsstraße. Die Umsätze würden stark zurück gehen - mehr dazu in Mahü: Parkhäuser stehen leer. Darauf konterte Vassilakou: „Wir haben von Anfang an einen sehr engen Kontakt mit Garagenbetreiber gehabt und sie gut informiert.“

„Kann sein, dass alle Querungen offen sind“

Ob weitere Querungen geöffnet werden oder nicht, bleibt laut der grünen Vizebürgermeisterin offen: „Es kann am Ende sein, dass alle Querungen offen sind. Worum es geht, ist keine religiöse Debatte zu führen, sondern eine sinnvolle Lösung zu finden. Ich bin sicher, dass wir uns hier auch mit den Geschäftsleuten auf einen guten Weg einigen werden.“

Am Freitag ist Michael Häupl (SPÖ) bei „Radio Wien“ zu Gast. Sie können Ihre Fragen stellen - mehr dazu in Neue „Mahü“: Ihre Fragen auf Radio Wien.

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