„Mahü“: ÖAMTC fordert Zugeständnisse

Nach dem Ja zur Verkehrsberuhigung wird die Mariahilfer Straße für die kommenden zwei Jahre zur Großbaustelle. Auch politisch steht noch Arbeit bevor. Der ÖAMTC hat bereits am Samstag Zugeständnisse für Autofahrer gefordert.

Genaueres zu den weiteren Schritten will Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) nächste Woche kundtun. „Ich werde der Öffentlichkeit noch vor Mittwoch eine Reihe von Beispielen präsentieren, was meines Erachtens nach denkbar ist. Aber jetzt sind ja auch die anderen Parteien am Zug und am Wort“, sagte Vassilkaou - mehr dazu in 53 Prozent für Fußgängerzone.

Am Mittwoch findet ein Runder Tisch mit Vertretern aller im Gemeinderat vertretenen Parteien statt - mehr dazu in „Mahü“: Runder Tisch nach der Befragung. Die Gegner hätten viele berechtigte Anliegen und Kritikpunkte vorgebracht, sagte Vassilakou. Auch auf die Unternehmer solle Rücksichtgenommen werden.

Bilder: So soll die neue „Mahü“ aussehen:

„Nacht-Parken“ in Begegnungszonen

Der ÖAMTC bereits etwaige Zugeständnisse an die Kritiker des Projekts gefordert. Damit könne die Zustimmung zur Verkehrspolitik der Stadt erhöht werden. Konkret sieht der ÖAMTC laut eigenen Angaben fünf Bereiche für mögliche Zugeständnisse der Stadtpolitik.

Alle Querungen in den Begegnungszonen sollen laut ÖAMTC wieder aufgemacht werden. In der Nacht soll das Parken in den Begegnungszonen möglich sein, tagsüber generell das Halten für Ladetätigkeiten. Darüber hinaus gelte es, die Einbahnregelungen in den Seitengassen rund um die Mariahilfer Straße zu verbessern. Und außerdem sollen die 30er Zonen in den Durchzugsstraßen Burggasse, Neustiftgasse und Gumpendorfer Straße wieder aufgehoben werden, forderte der Autofahrerclub.

Grafik Ausgang Mariahilfer Straße

APA

FPÖ kritisert Art der Befragung

An dem runden Tisch am Mittwoch wird Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) wohl eher nicht teilnehmen: „Wenn mich die Vizebürgermeisterin auf einen Kaffee einlädt, komme ich natürlich. Aber dieses Treffen war ausschließlich für die Klubobleute gedacht.“ In Sachen Radler plädierte Häupl für Sicherheitsmaßnahmen, um ältere Menschen und Kinder zu schützen - mehr dazu in „Das ist in Ordnung, ich freue mich“.

ÖVP-Chef Manfred Juraczka fordert eine Fußgängerzone, „die die Geschäftsleute überzeugt, die verbindet und nicht Bezirke voneinander trennt, eine Fußgängerzone, die mit allen Verkehrsmitteln bequem erreichbar ist und auf der man gerne einkaufen geht“.

„Wenn es den Ausdruck Fiasko noch nicht gäbe, hätte man ihn für ‚Mahü‘-Umbau und Umfrage erfinden müssen“, sagte der Wiener FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus. Er bezeichnete die Befragung als „Verbrechen an der direkten Demokratie“, weil sie „verfassungsrechtlich im luftleeren Raum“ stattgefunden habe.

Gemischte Reaktionen von Passanten

Nach der Befragung selbst, fielen die Reaktionen von Passanten auf der Mariahilfer Straße unterschiedlich aus. Sie reichten am Freitagabend von „geschäftsschädigend“ bis zur „Freude auf die Bäume“ - mehr dazu in „Ich freue mich auf die Bäume“. Und für eine Überraschung sorgte die Bezirksvorsteherin von Mariahilf, Renate Kaufmann (SPÖ). Sie gab am Samstag ihren Rücktritt bekannt - mehr dazu in Mariahilf: Kaufmann tritt zurück.

Trennung zwischen Straße und Gehsteig verschwindet

Noch im Frühjahr soll mit dem schrittweisen und mit insgesamt 25 Millionen Euro budgetierten Umbau begonnen werden, für den Herbst des Wien-Wahl-Jahres 2015 ist die Fertigstellung vorgesehen - mehr dazu in Architektinnen erklären neue „Mahü“.

Die Trennung zwischen Fahrbahn und Gehsteigen wird in der inneren Mariahilfer Straße verschwinden, die Veränderung soll auch durch ein neues Pflaster offensichtlich werden. Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) hofft, die erste Phase nach wenigen Monaten abschließen zu können. „Es ist wesentlich, dass man bereits in diesem Herbst erlebt, wie die Begenungszone aussieht und wie sie funktionieren kann, wenn der Belag da ist“, sagte Vassilakou.

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