MedUni entwickelt riesige Suchmaschine

Binnen Sekunden sollen Radiologen Präzedenzfälle abrufen und Vergleiche mit anderen Befunden erhalten können. An der MedUni Wien wird derzeit ein System entwickelt, das es ermöglichen soll, in großen Bilddatenbanken Ähnlichkeiten zu finden.

„Was wir an der MedUni Wien entwickeln, ist ein Hilfstool für eine bessere Diagnose, wenn zum Beispiel eine unbekannte Anomalie bei einer Computer-Tomographie-Aufnahme festgestellt wird und Vergleiche mit ähnlichen Fällen für eine schnellere Diagnose sinnvoll erscheinen“, erklärt Georg Langs von der Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin der MedUni Wien.

Gemeinsam mit Franz Kainberger und Rene Donner leitet Langs das Projekt. Dabei kümmern sich die Wiener Forscher um intelligente Suchalgorithmen, die durch Mustererkennung europaweit Ähnlichkeiten in großen Bilddatenbanken finden können.

Technische Machbarkeit soll gezeigt werden

Derzeit wird das Forschungsprojekt mit anonymisierten Befunden von radiologischen Untersuchungen aus dem AKH Wien experimentell gespeist. Derzeit sind mehrere tausend Datensätze verfügbar. Ziel des Projektes ist es, die technische Machbarkeit zu zeigen, bis hin zum Vergleich subtiler diagnostischer Krankheitsmerkmale in großen medizinischen Bilddatenbanken.

Die im Projekt entwickelten Algorithmen sollen die Radiologen bei der Suche nach relevanten Fällen in der Bilddatenbank eines Spitals und bei der Befundungs-Routine unterstützen. Dabei werden dem Arzt bzw. der Ärztin die Top 100 der passenden Präzedenzfälle angezeigt - mit Recherche aus der Bilddatenbank und Querverweisen zu passender Literatur.

Suchmaschine auch für private Nutzer

Gleichzeitig soll im Rahmen des Projekts auch eine Suchmaschine für ein größeres Publikum entwickelt werden („KHRESMOI for everyone“), quasi als Plattform für öffentliche Gesundheit mit qualitativ von Fachleuten überprüften und relevanten Inhalten auch für private Nutzer und deren Anfragen.

Das Projekt vereint zwölf Partner aus Europa, deren Spezialbereiche von Sprachwissenschaften über computerbasierte Bildverarbeitung bis zur Medizin reichen.

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