Immer mehr Betrug im Internet

Die Internetkriminalität ist im Vorjahr in Wien massiv angestiegen - das zeigt die nun veröffentlichte Kriminalitätsstatistik der Wiener Polizei. Im Jahr 2013 gab es um fast 95 Prozent mehr Anzeigen als im Jahr davor. Internetbetrug nahm deutlich zu.

Der Unterschied ist markant: Wurden im Jahr 2012 noch 880 Internetbetrugsdelikte amtsbekannt, so waren es 2013 rund 2.100. Laut dem Leiter des Ermittlungsdienstes im Landeskriminalamt, Michael Mimra, handelt es sich bei diesen Delikten vor allem um Bestellbetrug.

Die Kriminalitätsstatistik zählt die bei der Polizei eingegangenen Anzeigen. Die Gesamtanzahl der angezeigten Fälle stieg in Wien im Jahr 2013 im Vergleich zum Jahr davor von 203.055 auf 212.503. Das bedeutet eine Zunahme von 9.448 Fällen und ein Plus von 4,7 Prozent.

Mehr Überfälle in Wien

In Wien zeigte sich, dass immer öfter Passanten überfallen und Handys sowie Geldbörsen geraubt werden. Die Zahl der Anzeigen ist hier um ein Drittel angestiegen. Deutliche Rückgänge gibt es hingegen bei klassischen Überfällen auf Banken, Juwelieren und Trafiken sowie bei Autodiebstählen - hier wurden um knapp 13 Prozent weniger gemeldet als noch im Vorjahr. Einbrüche in Häuser sind ebenfalls zurückgegangen, dafür gibt es in Wohnungen und Kellern mehr Einbrüche als 2013.

Zugenommen haben auch die Sachbeschädigungen durch Graffiti. Hier stieg die Anzahl der Anzeigen von 2.003 auf 2.363 im Jahr 2013, ein Plus von knapp 18 Prozent. Eine beträchtliche Steigerung wurde bei Ladendiebstählen verzeichnet. Hier stieg die Zahl der Anzeigen von 5.868 im Jahr 2012 auf 9.113 im Jahr 2013.

„Big Five“ der Kriminalität

Um Kriminalität effektiv und langfristig bekämpfen zu können, müssten für die Entwicklung und Umsetzung polizeilicher Strategien neben den „täglichen Analysen zur Früherkennung von Kriminalitätsphänomenen, den gezielten Maßnahmen wie verstärkte öffentliche Polizeipräsenz, umfangreichen Präventionsmaßnahmen, professioneller Tatortarbeit, regionaler und internationaler Zusammenarbeit auch Langzeitanalysen herangezogen werden“, so die Polizei.

Unter dem Sammelbegriff „Big Five“ fasst das Bundeskriminalamt die fünf Kriminalitätsfelder mit dem größten Einfluss auf das Sicherheitsempfinden der Gesellschaft zusammen: Einbrüche in Wohnungen und Wohnhäuser, Diebstahl von Kraftfahrzeugen, Gewaltdelikte, Internetkriminalität und Wirtschaftskriminalität.

Link: