DiTech-Abverkauf: VKI rät zu Vorsicht

Der Abverkauf beim insolventen Computerhändler DiTech hat sich verzögert, ab Samstag sollen die Angebote auf der Homepage ersichtlich sein. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) rät zur Vorsicht.

Logistische Probleme waren laut Masseverwalter Günther Hödl für die Verzögerung verantwortlich, der Abverkauf soll aber so schnell wie möglich starten. Rabatte bis zu 30 Prozent auf alle Produkte werden erwartet.

Kunden bei Abverkauf in DiTech-Filiale

APA/Roland Schlager

Beim Abverkauf sollen bis zu 30 Prozent Rabatt möglich sein

Keine Reklamation mehr möglich

„Man muss sich der Gefahr bewusst sein, dass ich meine Gewährleistungsansprüche aufgrund der Liquidation der Firma nicht mehr durchsetzen kann“, sagte VKI-Juristin Ulrike Wolf. Eine Reklamation bei DiTech ist also nicht mehr möglich, da nach und nach alle Filialen geschlossen werden. Bei teuren Produkten rät Wolf daher, bereits beim Kauf zu fragen, ob es eine Herstellergarantie gibt. Bei einem Problem kann man sich so direkt an den Hersteller wenden, da DiTech als Vermittler ausfällt.

Der VKI hatte bereits am Donnerstag eingeräumt, dass Kunden, die Gutscheine besitzen, wohl durch die Finger schauen werden. Die Kosten für eine Forderungsanmeldung bei Gericht sind in vielen Fällen höher als die Quote. „Unter der Annahme, dass die Quote 5 Prozent beträgt, würde sich eine Forderungsanmeldung nicht einmal bei einer geleisteten Anzahlung von 100 Euro rechnen“, rechnete Wolf vor. Die Anmeldung bei Gericht kostet 22 Euro - mehr dazu in DiTech-Sanierung gescheitert.

Eingang einer DiTech-Filiale

APA/Roland Schlager

Beschwerden bei DiTech sind bald nicht mehr möglich

Konkurrenz nimmt DiTech-Gutscheine

Während DiTech bald Geschichte ist, schläft die Konkurrenz nicht. Der Vorarlberger Onlinehändler ComStern.at nutzt die Pleite, um neue Kunden anzulocken. „Bis auf Weiteres können Gutscheine der insolventen DiTech bei ComStern.at eingelöst werden. Sie werden zur Hälfte des ursprünglichen Wertes angerechnet“, so das Unternehmen am Freitag in einer Aussendung.

Was auf das Unternehmen mit dieser Marketing-Aktion zukommt, ist vorerst noch unklar. Firmenchef Lorenz Werner schätzt laut „Kurier“ online, dass DiTech-Gutscheine im Wert von 10.000 bis 20.000 Euro bei seinem Unternehmen eingelöst werden. Sollten der Ansturm wider Erwarten größer sein, liegt die Obergrenze für die Annahme der DiTech-Gutscheine bei etwa 100.000 Euro.

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