Weiter Aufregung um Heurigenorte

In den vergangenen Monaten hat der Abriss von mehreren Häusern im Heurigenort Neustift für Aufregung gesorgt. Alte Bauten mussten neuen Projekten weichen. Nun sorgen neue Projekte auch in Nussdorf für Aufregung. Denkmalschützer sind besorgt.

Statt dem Heurigen mit Sitzgarten werden nun drei Häuser mit exklusiven Wohnungen gebaut: Mit der grünen Idylle ist es damit im Nussdorfer Heurigen „Steinschaden“ vorbei. Erhalten bleibt jedoch das Gebäude des ehemaligen Heurigen.

Was für Nussdorf neu ist, ist in Neustift schon öfters passiert. Petitionen haben nichts genützt. Markus Landerer von der Initiative Denkmalschutz zeigt sich enttäuscht: „Ein wirklicher politischer Wille ist nicht mehr erkennbar, die alten Ensembles trotz Schutzzone zu erhalten.“

Verschärfung der Bauordnung

Laut Bezirk sind beim Heurigen „Steinschaden“ alle Auflagen erfüllt. Künftig soll auch eine geänderte Bauordnung zum Schutz alter Ensembles beitragen. Aus dem Büro von Wohnungsstadtrat Michael Ludwig (SPÖ) hieß es dazu, die Novelle werde noch vor dem Sommer beschlossen. Der Pferdefuß dabei: Die Novelle wird nur für künftige Projekte gelten.

Hausabbruch in Neustift

ORF

Erhaltungspflicht soll stärker kontrolliert werden

Als einige der wichtigsten Neuerungen soll sie die Haftbarkeit des Bauträgers und eine Verschärfung der technischen Abbruchreife bringen - mehr dazu in Stadtgespräch zu historischen Winzerhäusern

Das bedeutet, der Bauträger haftet, wenn etwa ein Bagger „zufällig“ eine Stützmauer umfährt. Außerdem soll es nicht mehr so einfach sein, ein Gebäude einfach stehen und verfallen zu lassen. Die Erhaltungspflicht eines Eigentümers soll besser kontrolliert werden, damit es nicht mehr so leicht wird, eine Abbruchreife zu erreichen. Laut Baupolizei muss derzeit noch abgerissen werden, wenn 50 Prozent des Hauses desolat sind.

Weiter Bausperre für Neustift

Laut Döblings Bezirksvorsteher Adi Tiller (ÖVP) ist derzeit eine Bausperre für Neustift in Kraft - mehr dazu in Drei Jahre Bausperre in Neustift. Beim umstrittenen Projekt Neustift am Walde 78 habe der Bauherr bereits auf Anrainerwünsche reagiert. Das gesamte Objekt wurde laut Tiller um zwei Meter nach hinten versetzt, damit Gehweg und Straße breiter werden. Die Fassade werde zudem nach einem Foto aus dem Bezirksmuseum nachgebaut.

Die geltende Bausperre für Neustift ist laut der Initiative Denkmalschutz zahnlos, denn sie gelte nicht für bereits eingebrachte Projekte.

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