Technisches Museum setzt auf Mobilität

Das Technische Museum steht heuer im Zeichen der Mobilität. Derzeit wird der Verkehrsbereich neu gestaltet. Zudem sollen die Besucher in einer interaktiven Schau Beschleunigung, Bremsen oder verschiedene Rollwiderstände erfahren können.

„Das Technische Museum verändert sich, wir werden das Haus etwas drehen und mehr an Zukunftsthemen ausrichten“, sagte TMW-Direktorin Gabriele Zuna-Kratky. Bereits mit vergangenen Ausstellungen zu Themen wie Medizintechnik, Roboter oder der derzeit laufenden Weltraum-Schau habe man gesehen, „wie wichtig es ist, Zukunftstechnologien zu zeigen“, begründete Zuna-Kratky die Neuorientierung. Aus diesem Grund wird auch die Ausstellung „Space“ nicht nur wie geplant bis zum Sommer, sondern bis Jahresende gezeigt - mehr dazu in Technisches Museum erobert das Weltall.

Mars Spaceship

TU Wien, Thomas Frings, Melanie Klähn

Erfolgreiche Ausstellung wird verlängert

Keine Verkehrsmittelschau mehr

Die Zukunft der Mobilität soll auch bei der derzeit laufenden Neugestaltung des Verkehrsbereichs eine wichtige Rolle spielen. Bisher seien die verschiedenen Sammlungsobjekte von Straßen- und Schienenverkehr, Luft und Schifffahrt dicht aneinandergereiht gezeigt worden. „Das Technische Museum braucht aber eine Mobilitätsausstellung, keine Verkehrsmittelschau“, sagte Zuna-Kratky. Ab November werden in einer neuen Dauerausstellung die Highlights der Sammlung die vielfältige Mobilitätsgeschichte präsentieren.

Kinderbereich neu eröffnet

Ebenfalls diesem Thema widmet sich die Ausstellung „Mobilität interaktiv“, die ab Herbst den bisherigen Science-Bereich im Erdgeschoß ablösen soll. Auf 450 Quadratmetern sollen Besucher hier u.a. selbst Mobilitäts-Phänomene wie Beschleunigung, Bremsen oder verschiedene Rollwiderstände ausprobieren können.

Bereits seit einigen Tagen ist der - bisher oft überlaufene - Kinderbereich des TMW erweitert und bietet unter dem Titel „Mini Mobil“ Kindern im Alter von zwei bis acht Jahren einen neuen Erlebnisbereich - passend zum neuen Schwerpunktthema u.a. mit verschiedenen Fortbewegungsmittel, einem echten Polizeiauto und einer „Rettungsinsel“ für die Eltern.

Zum 100. Jahrestag des Ausbruch des Ersten Weltkriegs widmet das Museum ab 7. Mai ein Jahr lang eine kleine Schau dem Thema „Unter dem Losungsworte Krieg und Technik“. So habe man damals das 1908 gegründete Museum sehen wollen, viele Sammlungsobjekte seien zu dieser Zeit in direktem oder indirektem Zusammenhang mit der Kriegsführung gestanden.

Neues Depot soll errichtet werden

2013 sei das „beste Jahr seit der Wiedereröffnung“ 1999 gewesen, betonte Kratky. Mit 366.500 Besuchern stiegen die Eintrittserlöse erstmals auf über eine Million Euro, insgesamt legten die Umsatzerlöse aus Eintritten, Veranstaltungen etc. um 20 Prozent auf 2,5 Mio. Euro zu, sagte der kaufmännische Leiter des Museums, Wolfgang Tobisch.

Weil der Vertrag für das derzeitige Depot des Museums in einer alten Fabrikshalle in Wien-Floridsdorf im kommenden Jahr ausläuft, hat das Museum in den vergangenen zwei Jahren mit dem Kuratorium ein Neubauprojekt entwickelt, dessen Realisierung nun mit der Politik geklärt werden müsse, sagte Zuna-Kratky. In der größten Variante mit 12.000 Quadratmetern würde dies rund 19 Mio. Euro kosten.

Denkbar wäre auch eine Depotlösung mit anderen Häusern. Für die Schienenfahrzeuge wurde bereits vor einigen Jahren in Marchegg (NÖ) eine Depotlösung gefunden.

Link: